Intrakamerale Lidocainanästhesie bei Kataraktoperationen: Effektivität und Sicherheit der Applikation während der Hydrodissektion

Zusammenfassung PROBLEMSTELLUNG: Trotz guter Wirkung der topischen Anästhesie während der Kataraktoperation können Schmerzen bei gewissen Operationsschritten nicht völlig verhindert werden. Ziel dieser Studie war es, zu überprüfen, ob eine zusätzliche intrakamerale Gabe von unkonserviertem Lidocain...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Spektrum der Augenheilkunde 2008, Vol.22 (1), p.26-30
Hauptverfasser: Schmid, E., Neumayer, T., Rainer, G., Georgopoulos, M., Kremser, B., Luger, M., Findl, O.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung PROBLEMSTELLUNG: Trotz guter Wirkung der topischen Anästhesie während der Kataraktoperation können Schmerzen bei gewissen Operationsschritten nicht völlig verhindert werden. Ziel dieser Studie war es, zu überprüfen, ob eine zusätzliche intrakamerale Gabe von unkonserviertem Lidocain 1% während der Hydrodissektion das subjektive Schmerzempfinden verringern kann. Zusätzlich soll eine eventuell lokal toxische Wirkung von Lidocain 1% auf das Hornhautendothel untersucht werden. PATIENTEN UND METHODEN: Diese prospektive, multizentrische, randomisierte, Placebo-kontrollierte, Doppel-maskierte Studie wurde in Wien und Innsbruck durchgeführt. Es wurden 158 Augen (100 in Wien, 58 in Innsbruck) inkludiert. Die Patienten wurden in zwei Gruppen randomisiert und erhielten während der Hydrodissektion entweder unkonserviertes Lidocain 1% oder gepufferte Kochsalzlösung (BSS). Die Befragung nach dem Schmerzempfinden erfolgte intraoperativ zu 6 verschiedenen Zeitpunkten, die Quantifizierung des empfundenen Schmerzes erfolgte anhand einer 6-stufigen, subjektiven Schmerzskala. Präoperativ und 3 Monate postoperativ wurde die Endothelzelldichte im Hornhautzentrum mit Hilfe eines Endothelspiegelmikroskopes bestimmt. ERGEBNISSE: Zu keinem untersuchten Zeitpunkt der Operation konnte ein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Schmerzscores der Lidocain 1%-Gruppe und denen der BSS-Gruppe gefunden werden. Die Endothelzellverluste innerhalb der ersten 3 Monate betrugen im Mittel 2% in der Lidocain 1%-Gruppe und 3% in der BSS-Gruppe, dieser Unterschied war statistisch nicht signifikant (p = 0,28). SCHLUSSFOLGERUNGEN: Die zusätzliche intrakamerale Anwendung von unkonserviertem Lidocain 1% während der Hydrodissektion bei Kataraktoperationen in topische Anästhesie war nicht in der Lage das subjektive Schmerzempfinden im Vergleich zu einer Kontrollgruppe (BSS) statistisch signifikant zu reduzieren. Da die Schmerzscores sehr niedrig waren, konnte auch kein klinisch relevanter Effekt erzielt werden. Ein lokal toxischer Effekt auf die zentrale Endothelzelldichte konnte nicht nachgewiesen werden.
ISSN:0930-4282
1613-7523
DOI:10.1007/s00717-008-0236-2