Einsatz der Thrombolyse beim akut ischämischen Schlaganfall: 10-Jahres-Ergebnisse an der Stroke Unit Innsbruck

Zusammenfassung HINTERGRUND: Die Wirksamkeit der systemischen Thrombolyse mit rekombinantem Gewebs- Plasminogen-Aktivator (rt-PA) beim akuten ischämischen Schlaganfall wurde in klinischen Studien dokumentiert . Die Umsetzung der Studienergebnisse in den klinischen Alltag ist bei Einhaltung der Richt...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Wiener Klinische Wochenschrift 2009-12, Vol.121 (23-24), p.750-756
Hauptverfasser: Matošević, Benjamin, Zangerle, Alexandra, Furtner, Martin, Knoflach, Michael, Werner, Philipp, Prantl, Barbara, Wille, Georg, Illmer, Arne, Mair, Artur, Spiegel, Michael, Schmidauer, Christoph, Sojer, Martin, Muigg, Armin, Willeit, Johann, Kiechl, Stefan
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung HINTERGRUND: Die Wirksamkeit der systemischen Thrombolyse mit rekombinantem Gewebs- Plasminogen-Aktivator (rt-PA) beim akuten ischämischen Schlaganfall wurde in klinischen Studien dokumentiert . Die Umsetzung der Studienergebnisse in den klinischen Alltag ist bei Einhaltung der Richtlinien gegeben. STUDIENDESIGN: Im Zeitraum von 1998–2007 wurden an der Universitätsklinik für Neurologie in Innsbruck 302 PatientInnen mit akutem ischämischem Schlaganfall mit rt-PA in einer Dosis von 0,9 mg/kg Körpergewicht systemisch lysiert. Der initiale Schweregrad, prä- und intrahospitale Organisationsabläufe, die Sicherheit und das funktionelle Outcome nach drei Monaten wurden anhand validierter Parameter prospektiv in einer Datenbank erfasst. ERGEBNISSE: Die Lysefrequenz stieg kontinuierlich von initial 2 (1998) auf zuletzt 67 (2007) bzw. 87 (2008) pro Jahr. 43% der PatientInnen waren Frauen. Das durchschnittliche Alter lag bei 67 Jahren, der NIHSS-Score bei Aufnahme betrug im Mittel 16. Die mittlere Onset-to-needle-time verkürzte sich von 171 min auf 110 min – v.a. bedingt durch eine Verbesserung der Door-to-needle-time von 105 min auf 45 min. In der Regeldienstzeit wurden 41%, im Nacht- und Wochenenddienst 59% der PatientInnen lysiert. 38% der PatientInnen waren nach drei Monaten funktionell unabhängig (mRS 0–2). Bei Anpassung und Korrektur des Schweregrades entsprechend der internationalen Studien erreichen 56% ein gutes Outcome. Die Rate an symptomatischen intracerebralen Blutungen betrug 6,3%. KONKLUSION: Die Daten belegen die Sicherheit der i.v. Thrombolyse beim ischämischen Schlaganfall in der klinischen Routine und zeigen, dass Verbesserungen der Infrastruktur, der prä- und intrahospitalen Organisationsabläufe an der Stroke Unit Innsbruck zu einer gesteigerten Lyserate führten, verbunden mit einer Verkürzung der mittleren Door-to-needle-time. Durch Aufklärungskampagnen der Bevölkerung, Verbesserung der Triagealgorithmen im Notarztwesen und der Ausweitung des Lysezeitfensters von 3 auf 4,5 Stunden nach Symptombeginn kann die Therapiefrequenz in Zukunft noch gesteigert werden.
ISSN:0043-5325
1613-7671
DOI:10.1007/s00508-009-1201-z