Ökologische Sanierung von Fließstrecken und Stauhaltungen der österreichischen Donau – auf dem Weg zur Zielerreichung nach Wasserrahmenrichtlinie

Zusammenfassung Hydromorphologische Belastungen stellen das Hauptdefizit der österreichischen Donau bezüglich des gewässerökologischen Zustandes nach EU-Wasserrahmenrichtlinie dar. Das maßgebliche Qualitätskriterium dafür ist die Fischfauna, wobei der insgesamt geringe Fischbestand – insbesondere au...

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Veröffentlicht in:Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 2016-12, Vol.68 (11-12), p.503-518
Hauptverfasser: Zauner, Gerald, Jung, Michael, Ratschan, Clemens, Mühlbauer, Martin
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hydromorphologische Belastungen stellen das Hauptdefizit der österreichischen Donau bezüglich des gewässerökologischen Zustandes nach EU-Wasserrahmenrichtlinie dar. Das maßgebliche Qualitätskriterium dafür ist die Fischfauna, wobei der insgesamt geringe Fischbestand – insbesondere auch der rheophilen Leitfischarten Nase ( Chondrostoma nasus ) und Barbe ( Barbus barbus ) – in den meisten Fällen das bewertungsrelevante Kriterium für den fischökologischen Zustand (Fisch Index Austria) darstellt. Sanierungsmaßnahmen nach Wasserrahmenrichtlinie müssen daher darauf abzielen, die bestehenden Defizite in der Lebensraumverfügbarkeit und insbesondere der Verfügbarkeit von Schlüsselhabitaten für rheophile Donaufischarten zu beseitigen. In den letzten drei Jahrzehnten konnten zahlreiche Erfahrungen bei der Umsetzung von am flussmorphologischen Leitbild orientierten Revitalisierungsmaßnahmen an der österreichischen Donau gesammelt und deren Wirkungen auf die Fischzönose dokumentiert werden. Anhand der drei Fallbeispiele Wachau, Stauwurzelstrecke bei Engelhartszell und Stauwurzelstrecke bei Wilhering lassen sich klare Empfehlungen für Maßnahmen zur Stärkung der rheophilen Leitfischarten der Donau ableiten. Anhand der bisherigen Erfahrungen haben sich folgende Maßnahmenkomplexe für die Erreichung des guten Zustands/Potentials als besonders zielführend erwiesen: (1) In Stauwurzeln im Bereich von Engtälern ist in der Regel nur das Ausschöpfen des Potenzials für Uferstrukturen durch Vorschüttung oder Uferrückbau möglich. (2) In Fließstrecken und Stauwurzeln in Talweitungen besteht zusätzlich die Möglichkeit der Schaffung bzw. Reaktivierung von dynamischen Insel-Nebenarmsystemen und Nebenarmen mit weiträumigen und dauerhaften Flachuferzonen. (3) Hochwirksam ist hier weiters die Schaffung von dynamischen (!) Umgehungsarmen parallel zu Stauräumen, insbesondere in Verbindung mit flussab anschließenden Uferstrukturen in der Stauwurzel. (4) Dem übergeordnet kommt der Verhinderung der Sohleintiefung von Stauwurzeln und Fließstrecken durch Geschiebebewirtschaftung (Geschieberückführung bzw. –zugabe) als Grundvoraussetzung für die dauerhafte Wirksamkeit der Strukturmaßnahmen hohe Bedeutung zu. Das für die Bewertung des fischökologischen Zustandes nach Wasserrahmenrichtlinie relevante Artenset ist so gut wie vollständig in allen Donauabschnitten vorhanden, wenn auch durch Kraftwerke weitgehend getrennt. Eine Vernetzung durch die Umsetzung von Fischwanderhilfen ist mit
ISSN:0945-358X
1613-7566
DOI:10.1007/s00506-016-0348-x