Ausmaß und Dynamik der Sohlerosion der Donau östlich von Wien – flussmorphologische und wasserwirtschaftliche Aspekte
Zusammenfassung Die Donau östlich von Wien war ursprünglich ein wilder, weit verzweigter Fluss mit einer annähernd stabilen Sohlhöhe. Durch die Regulierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde sie morphologisch grundlegend verändert, zunächst kam es aber durch die stromaufwärtigen Reguli...
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Veröffentlicht in: | Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 2016-06, Vol.68 (5-6), p.199-207 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Die Donau östlich von Wien war ursprünglich ein wilder, weit verzweigter Fluss mit einer annähernd stabilen Sohlhöhe. Durch die Regulierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde sie morphologisch grundlegend verändert, zunächst kam es aber durch die stromaufwärtigen Regulierungen und den dadurch bedingten Geschiebeeintrag zu starken Auflandungen, danach blieben Sohlhöhe und Wasserspiegel bis etwa in die 1940er-Jahre etwa auf gleichem Niveau. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts sanken Sohllage, Niederwasser- und Mittelwasserstände deutlich ab, und dieser Trend läuft – verstärkt durch den Kraftwerksausbau – auch heute weiter, trotz ständiger Geschiebezugaben zur Sicherung des Unterwassers am Kraftwerk Wien-Freudenau. Weiter östlich, ab der österreichisch-slowakischen Grenzstrecke, macht sich der Stau des Kraftwerks Gabčikovo bemerkbar, der größte Teil des ausgetragenen Geschiebes wird dort wieder abgelagert. In der vorliegenden Arbeit werden diese Prozesse aufgrund hydrografischer Beobachtungen in ihrem räumlichen und zeitlichen Zusammenhang untersucht, und es wird, gestützt auf aktuelle Sohlaufnahmen, eine Geschiebebilanz erstellt und mit den Ergebnissen früherer Untersuchungen verglichen. Die Sohlerosion hat für die Donauauen und den dortigen Nationalpark weitreichende Folgen, speziell durch Verlandung und Verbuschung der Seitenarme, dies wird durch flächige Feinsedimentablagerungen im Vorland und die Bildung eines Uferwalles weiter verstärkt. Langfristig gesehen werden dadurch auch der Hochwasserschutz und andere wasserwirtschaftliche Ziele nachteilig berührt. |
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ISSN: | 0945-358X 1613-7566 |
DOI: | 10.1007/s00506-016-0309-4 |