Indikatorenbasierte Evaluierung von Fischhabitaten in alpinen Fließgewässern

Zusammenfassung Gemäß den geltenden Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie sollen europäische Fließgewässer in einen „guten ökologischen Zustand“ übergeführt, bzw. bei bereits stark anthropogen veränderten Gewässern ein gutes ökologisches Potenzial erreicht werden. Im Hinblick auf diese Voraussetzun...

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Veröffentlicht in:Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 2014, Vol.66 (5-6), p.190-205
Hauptverfasser: Schöberl, Friedrich, Zeiringer, Bernhard, Moritz, Christian
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Gemäß den geltenden Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie sollen europäische Fließgewässer in einen „guten ökologischen Zustand“ übergeführt, bzw. bei bereits stark anthropogen veränderten Gewässern ein gutes ökologisches Potenzial erreicht werden. Im Hinblick auf diese Voraussetzungen sind Verfahren hilfreich, mit denen die Lebensbedingungen für maßgebliche Zeigerarten für ausgedehnte Fließstrecken mit praktikablem Aufwand beurteilt und prognostiziert werden können. Grundsätzlich stehen heute bereits relativ ausgereifte Methoden in Form von hydraulischen Mikro-Habitatmodellen zur Verfügung. Der sehr hohe Untersuchungsaufwand dieser Modelle beschränkt die Anwendung allerdings auf relativ kurze Gewässerausschnitte. Im Rahmen des Studienprojekts „Erweitertes Habitat-Indikatorenmodell 2014“ wurde der Versuch unternommen, eine am Lech erprobte Basisversion zu einem generell einsatzfähigen Bewertungsmodell zu erweitern. Das als Indikatorenmodell bezeichnete Abschätzverfahren nützt die bestehenden korrelativen Zusammenhänge zwischen der Güte der Habitateignung und hydromorphologischen Kennzahlen einer Fließstrecke (Froude-Zahl, relative Fließbreite, Sohlgefälle sowie auch relative Wassertiefen und Geschwindigkeitsgrößen). Die verwendeten Indikatoren repräsentieren streckenbezogene Mittelwerte, die direkt aus 2D-Modellen der untersuchten Streckenabschnitte (hydraulisch und fischhabitatspezifisch) abgeleitet sind. Besondere Bedeutung kam der Berücksichtigung eines möglichst umfassenden Lauftypeninventars mit Strecken sehr unterschiedlicher Charakteristik zu (Hydrologie, Sohlstruktur, Verzweigungsgrad, Lauf-Sinuosität, Bettbreite und Sohlgefälle). Das entwickelte Gleichungssystem ist als Screeningmethode zu sehen, welche die ökologische Bewertung von Fließstrecken im Rahmen genereller Studien erlaubt. Eignungsfunktionen konnten für die Leitfischarten Bachforelle und Äsche sowie für einen eingeschränkten Streckenpool mit flacheren Sohlneigungen auch für die Nase und Barbe abgeleitet werden.
ISSN:0945-358X
1613-7566
DOI:10.1007/s00506-014-0155-1