Temperaturansprüche und Auswirkungen des Klimawandels auf die Fischfauna in Flüssen und unterhalb von Seen
Zusammenfassung Fließgewässersysteme sind von unterschiedlichen Eingriffen stark betroffen. Neben Wasserverschmutzung, hydromorphologischen Veränderungen, Kontinuumsunterbrechungen, Verlusten von Habitaten und anderen abiotischen Faktoren stellt vor allem der Klimawandel eine große Herausforderung a...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft 2013, Vol.65 (11-12), p.408-417 |
---|---|
Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Fließgewässersysteme sind von unterschiedlichen Eingriffen stark betroffen. Neben Wasserverschmutzung, hydromorphologischen Veränderungen, Kontinuumsunterbrechungen, Verlusten von Habitaten und anderen abiotischen Faktoren stellt vor allem der Klimawandel eine große Herausforderung an die heimische Fischfauna. Die Wassertemperatur ist dabei einer der prägendsten Faktoren und beeinflusst die Verbreitung und Ökologie heimischer Fische wesentlich. Das Temperaturregime beeinflusst alle Lebensstadien von Fischpopulationen und wirkt sich dabei unter anderem auch auf das Migrationsverhalten, die Entwicklung, das Laichen, die Fruchtbarkeit und das Wachstum sowie den Stoffwechsel, die Atmung und die Toleranz gegenüber Parasiten aus. Bereits Temperaturveränderungen von nur wenigen Graden können ursprüngliche Biozönosen verändern. Fischarten bevorzugen verschiedene Temperaturregime und Abschnitte entlang eines Fließgewässers, welche von typischen Fischgemeinschaften geprägt sind und als Fischregionen bezeichnet werden. Der für diese Fischregionen charakteristische Fischregionsidex (FiZi) reicht von der höher gelegenen Forellenregion (3,8) über die Äschenregion (5) und Barbenregion (6) bis hin zur Brachsenregion (6,8) im Tiefland.
Ziel dieser Arbeit ist es dabei im Wesentlichen zu erkennen, 1) welche Fischregionen bzw. Fischarten am stärksten von Wassertemperaturanstiegen betroffen sind und 2) zu verstehen welche Veränderungen anhand vorliegender Daten beobachtet werden können und welche Zukunftsprognosen sich daraus ableiten lassen.
Langzeitanalysen der letzten 30 Jahre zeigen vor allem in Gewässerabschnitten unterhalb von Seen eine Zunahme von sogenannten wärmeliebenden Arten, wie dem Aitel (Squalis cephalus). Andere bereits gefährdete Arten wie die Äsche (Tymallus thymallus) sind von den Temperaturzunahmen im Sommer stark betroffen. Es kommt daher vermehrt zur Verlagerung der Fischregionen nach flussaufwärts in Abschnitte mit niedrigeren Wassertemperaturen. Vorliegende Studie zeigt auf, wie sich der Klimawandel auf heimische Fischfauna auswirkt und liefert eine wissenschaftliche Grundlage für die Entwicklung möglicher Anpassungsstrategien. |
---|---|
ISSN: | 0945-358X 1613-7566 |
DOI: | 10.1007/s00506-013-0118-y |