Anästhesiologie und Palliativmedizin: Strukturelle Ergebnisse einer prospektiven Umfrage in deutschen Kliniken

Zusammenfassung Hintergrund Anästhesiologische Abteilungen waren oftmals in die primäre Entstehung palliativmedizinischer Aktivitäten in Deutschland involviert. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Darstellung der aktuellen Beteiligung der Anästhesie an der palliativmedizinischen Versorgung in...

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Veröffentlicht in:Schmerz (Berlin, Germany) Germany), 2011-09, Vol.25 (5), p.522-533
Hauptverfasser: Wiese, C.H.R., Felber, S., Lassen, C.L., Klier, T.W., Meyer, N., Graf, B.M., Zausig, Y.A., Hanekop, G.G.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Anästhesiologische Abteilungen waren oftmals in die primäre Entstehung palliativmedizinischer Aktivitäten in Deutschland involviert. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist die Darstellung der aktuellen Beteiligung der Anästhesie an der palliativmedizinischen Versorgung in Deutschland. Methoden Telefonische Interviewstudie mithilfe eines für die Untersuchung erstellten Interviewbogens. Es wurden 36 Universitätskliniken, 36 Kliniken der Stufe Maximalversorgung und alle Kliniken, die im Palliativ- und Hospizführer 2008/2009 eine Palliativstation als vorhanden angegeben hatten, in die Untersuchung eingeschlossen. Ergebnisse Insgesamt 168 von 244 Kliniken waren bereit, an dem Interview teilzunehmen (Antwortrate: 69%). Ein innerklinisches palliativmedizinisches Versorgungsangebot wiesen bis auf zwei Krankenhäuser der maximalen Versorgungsstufe alle befragten Kliniken auf. Beteiligungen an diesen Aktivitäten durch die Anästhesie wurden in den Universitätskliniken zu 92% und in allen weiteren Kliniken zu etwa 60% beschrieben. Historisch sind die meisten Aktivitäten auf das Engagement einzelner Personen zurückzuführen, während in den Universitätskliniken bis 2005 die Palliativmedizin aus Tumorschmerzdiensten und „Hospital Support Teams“ entstanden ist. Diskussion Zahlreiche innerklinische universitäre palliativmedizinische Aktivitäten hatten bis 2005 ihren Ursprung in tumorschmerztherapeutischen Konsiliardiensten. Diese waren in aller Regel in anästhesiologische Abteilungen integriert. Aktuell ist die Anästhesie noch in zahlreichen Palliativbereichen integrativ tätig. Allerdings scheinen nach den vorliegenden Ergebnissen in deutschen Kliniken die Innere Medizin (speziell mit den Schwerpunkten Hämatologie und internistische Onkologie) die Palliativmedizin zu dominieren. Hierdurch können fachspezifische Interessen vermehrt in den Fokus palliativmedizinischer Aktivitäten rücken. Ein solcher Umstand besteht durch eine anästhesiologische palliativmedizinische Integration aufgrund der fachspezifischen Neutralität der Anästhesie nicht. Inwieweit diese Entwicklung für den palliativmedizinischen Grundgedanken als vorteilhaft bzw. nachteilig zu werten ist, bleibt vorerst offen.
ISSN:0932-433X
1432-2129
DOI:10.1007/s00482-011-1090-8