Doctor knows best“? – Eine Analyse der Arzt-Patient-Beziehung in der TV-KrankenhausserieDr. House

Zusammenfassung Vor dem Hintergrund, dass in den Medien und der Öffentlichkeit thematisierte und dargestellte Arztbilder stets auch auf die öffentliche Meinung und die Vorstellungen der Menschen von Ärzten wirken, spürt der Artikel der Frage nach, welches Arztbild die amerikanische TV-Krankenhausser...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Ethik in der Medizin 2013-03, Vol.25 (1), p.33-45
Hauptverfasser: Bittner, Uta, Armbrust, Sebastian, Krause, Franziska
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Vor dem Hintergrund, dass in den Medien und der Öffentlichkeit thematisierte und dargestellte Arztbilder stets auch auf die öffentliche Meinung und die Vorstellungen der Menschen von Ärzten wirken, spürt der Artikel der Frage nach, welches Arztbild die amerikanische TV-Krankenhausserie Dr. House transportiert und welche Ausprägung das dargestellte Arzt-Patienten-Verhältnis einnimmt. Hierbei werden die medizinethischen Reflexionen durch eine detaillierte medienwissenschaftliche Genre-Einordnung und dramaturgische Analyse eingerahmt und unterstützt. Zudem werden als Analyseinstrumentarium die vier Modelle des Arzt-Patienten-Verhältnisses nach Emanuel/Emanuel herangezogen. Dieser interdisziplinäre Forschungsansatz zeigt, dass die Hauptfigur der Serie, der Arzt Dr. Gregory House, durchaus als Gegenentwurf eines modernen Arztes , der fürsorglich, nicht-direktiv und stets im Sinne des informed consent handelt, konzipiert und präsentiert wird. Doch ist daraus nicht zu schließen, dass die Figur des Dr. House einseitig als Paternalist gezeichnet ist. Die Kategorisierung und Einordnung des Dr. House und der von ihm repräsentierten Arzttugenden ist vielmehr entlang aller Elemente des gesellschaftlichen Arztideals vorzunehmen, zu denen eine entsprechende wissenschaftlich-medizinische Kompetenz, die Orientierung an objektivierbaren Indizien, die Verpflichtung auf das naturwissenschaftliche, evidenzbasierte Ideal, eine angenehme Kommunikation mit dem Patienten sowie die nötige, gebotene Aufklärung zählen. So wird in der Analyse deutlich, dass die Darstellung von Dr. House vielschichtiger ist und immer wieder auf ethische Dilemma-Situationen in der Medizin verweist. Diese wirkmächtige dramatisch-filmische Darstellung von Konfliktsituationen im diagnostisch-therapeutischen Kontext sollte daher auch in der kommunikationswissenschaftlichen Wirkungsforschung vertieft werden.
ISSN:0935-7335
1437-1618
DOI:10.1007/s00481-012-0179-7