Die Bedeutung von Trost in der psychoanalytisch orientierten Sterbebegleitung: Oder: Was bleibt, wenn keine Zukunft ist

Zusammenfassung Der Aufsatz formuliert auf Basis einer Interviewstudie zum Bindungserleben am Lebensende die Situation von Sterbenden anhand dilemmatischer Konflikte: zwischen einer Intensivierung und einer Lösung von Bindungen, zwischen einer Forcierung von Abhängigkeit und einer Zuspitzung von Ein...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Forum der Psychoanalyse 2019-06, Vol.35 (2), p.149-161
Hauptverfasser: Müller, Jakob Johann, Loetz, Cécile
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Der Aufsatz formuliert auf Basis einer Interviewstudie zum Bindungserleben am Lebensende die Situation von Sterbenden anhand dilemmatischer Konflikte: zwischen einer Intensivierung und einer Lösung von Bindungen, zwischen einer Forcierung von Abhängigkeit und einer Zuspitzung von Einsamkeit, zwischen regressiven und progressiven Tendenzen. Eine Antwort auf die Ausweglosigkeit der Sterbesituation ist die Suche nach Trost. Die Herausforderung einer psychoanalytisch orientierten Sterbebegleitung besteht darin, sich von der Ausweglosigkeit der Sterbesituation berühren zu lassen, ohne dem Lebensmut die Treue zu brechen. Das Trostvolle der therapeutischen Begegnung am Lebensende liegt vielleicht gerade in dem Verzicht auf Tröstungen; nur, wer die Unlösbarkeit der Sterbesituation anerkennt, kann den Sterbenden in seiner existenziellen Einsamkeit erreichen.
ISSN:0178-7667
1437-0751
DOI:10.1007/s00451-019-00348-7