Welche Patienten mit rheumatoider Arthritis erhalten keine DMARD-Therapie? Eine Analyse von Daten der Kerndokumentation
Zusammenfassung Hintergrund Die große Mehrheit der in der Kerndokumentation erfassten Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) wird mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) behandelt. Wir haben klinische und patientenbezogene Merkmale der Patienten untersucht, die längerfristig keine D...
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Veröffentlicht in: | Zeitschrift für Rheumatologie 2020-03, Vol.79 (2), p.153-159 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Hintergrund
Die große Mehrheit der in der Kerndokumentation erfassten Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA) wird mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARDs) behandelt. Wir haben klinische und patientenbezogene Merkmale der Patienten untersucht, die längerfristig keine DMARD-Therapie haben.
Methodik
Zwischen 2012 und 2016 wurden 10.289 Patienten mit RA dokumentiert. Patientencharakteristika, Krankheitsaktivität und -schweregrad, Komorbidität und Begleittherapie wurden deskriptiv ausgewertet. Patienten, die über 1 Jahr ohne DMARDs und nicht in Remission (nach disease activity score 28, simple disease activity index oder Boolean Remission) waren, wurden gesondert analysiert. Mit logistischer Regression wurde untersucht, welche Variablen mit einer DMARD-Therapie assoziiert sind.
Ergebnisse
Es waren 426 Patienten ≤1 Jahr ohne DMARD, 1090 > 1 Jahr ohne DMARDs, und 8773 (85 %) hatten aktuell eine DMARD-Therapie. Patienten, die über 1 Jahr ohne DMARDs waren, befanden sich zu 51 % in Remission. Wurde kein Remissionskriterium erfüllt, so befanden die Rheumatologen trotzdem mehrheitlich einen angestrebten Zustand der RA. Es erhielten 13 % aller Patienten, die über 1 Jahr ohne DMARDs waren, eine Glukokortikoidtherapie >5 mg/Tag. Eine doppelt so hohe Chance, eine DMARD-Therapie zu bekommen, hatten Patienten mit einem hohen Schweregrad (Odds Ratio [OR] [sehr] schwer vs. asymptomatisch/leicht 2,33 [95 %-KI: 1,80;3,02]) bzw. positivem Rheumafaktor (OR 2,24 [1,96;2,56]). Vorhandene Komorbiditäten verringerten nicht die Chance, ein DMARD zu erhalten.
Schlussfolgerung
RA-Patienten der Kerndokumentation, die über 1 Jahr kein DMARD haben, sind mehrheitlich in Remission oder befinden sich in niedriger Krankheitsaktivität. Anzeichen für eine unzureichende Krankheitskontrolle finden sich nur bei 11 % aller Patienten ohne DMARD-Therapie. |
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ISSN: | 0340-1855 1435-1250 |
DOI: | 10.1007/s00393-019-00712-2 |