Histopathologischer Degenerations-Score des Faserknorpels: Low-grade- und High-grade-Meniskusdegeneration

Zusammenfassung Obwohl die histopathologische Diagnostik der Meniskusdegeneration eine wichtige Rolle spielt, gibt es keine Kriterien zur Bewertung des Grades der Degeneration. Zielsetzung ist die Festlegung eines histopathologischen Bewertungsschemas für die Meniskusdegeneration mit ausreichender Interobserver-Variabilität und Berücksichtigung des Matrixabbaus und der Zellularität im Meniskusgewebe. Degeneration wird eingeteilt in: Grad 1: leicht, Grad 2: mäßig, Grad 3: schwer. Das NITEGE-Verteilungsmuster (G1-Fragment des Aggrecans) wurde immunhistochemisch analysiert (n=38) und mit den histopathologischen Graden der Degeneration verglichen. Bei 48% der Patienten mit Grad 2 oder 3 wurden in der Meniskusmatrix (Spezifität 100%) extrazelluläre NITEGE-Ablagerungen festgestellt. Grad-1-Proben wiesen kein NITEGE auf. Extrazelluläre NITEGE-Ablagerungen und der Degenerationsgrad korrelieren positiv. 30 Fälle (10 je Grad) wurden von drei Pathologen (A, B, C) ausgewertet. Die Einstufungskonformität lag bei 70% für Grad 1, 66% für Grad 2 und 100% bei Grad 3. Die Kappa-Koeffizienten nach Cohen lagen zwischen je zwei Untersuchern zwischen 0,6 und 0,7. Unter Zusammenfassung der Grade 1 und 2 als „Low-grade-Degeneration“ und Gegenüberstellung mit Grad 3 als „High-grade-Degeneration“ wurden Kappa-Werte zwischen 0,93 und 1,0 erzielt. Der reproduzierbare Degenerations-Score des Faserknorpels könnte für eine standardisierte Beurteilung der Meniskusdegeneration dienen.