Einstellungen gegenüber Menschen mit Demenz: Eine Bevölkerungsbefragung aus der Schweiz

Zusammenfassung Hintergrund Demenzerkrankungen, vorrangig die Alzheimer-Demenz, nehmen weltweit zu. Ein adäquater Umgang mit dieser Entwicklung erfordert den Einbezug der Bevölkerung in entsprechende Maßnahmen; ebenso erfordert er Kenntnisse über die Einstellungen der Bevölkerung im Hinblick auf die...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 2021-11, Vol.54 (7), p.636-642
Hauptverfasser: Huber, Andreas, Seifert, Alexander
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Demenzerkrankungen, vorrangig die Alzheimer-Demenz, nehmen weltweit zu. Ein adäquater Umgang mit dieser Entwicklung erfordert den Einbezug der Bevölkerung in entsprechende Maßnahmen; ebenso erfordert er Kenntnisse über die Einstellungen der Bevölkerung im Hinblick auf die Erkrankung und die Menschen, die von dieser Erkrankung betroffen sind. Um die Einstellung der Schweizer Bevölkerung zu Menschen mit Alzheimer-Demenz oder anderen Demenzformen (MmAD) zu erheben und Faktoren herauszuarbeiten, die diese Einstellung beeinflussen, wurde eine Erhebung durchgeführt. Material und Methoden Die schweizweite telefonische Befragung von 862 Personen ab 18 Jahren (M = 54,9 Jahre) fand in der Zeit von Juli bis September 2018 statt. Ergebnisse Das Alter und die Einstellung zum Alter zeigten sich als signifikante Prädiktoren für die Einstellung zu MmAD. Die Unterteilung dieser Einstellung in eine kognitive und eine affektiv-konative Komponente erwies sich als hilfreich. Kontakt zur Zielgruppe, Informiertheit, erlebte Freuden und eine positive Einstellung zum Alter zeigen einen positiven Zusammenhang bei der affektiv-konativen Komponente, während sich Bildung, Geschlecht und Alter stärker auf die kognitive Komponente auswirken. Dennoch konnten die unabhängigen Variablen nur einen Teil der Varianz erklären. Schlussfolgerung Trotz der insgesamt positiven Einstellung gegenüber MmAD in der Schweizer Bevölkerung ergeben sich aus den Ergebnissen dieser Studie Implikationen für die Praxis, die anzeigen, dass neben der Informiertheit auch die erlebten Kontakte zu MmAD die Einstellung zu diesen Personen positiv beeinflussen. Daraus ergibt sich, dass diese Kontakte gefördert werden sollten, um mögliche negative Bilder gegenüber MmAD zu revidieren.
ISSN:0948-6704
1435-1269
DOI:10.1007/s00391-021-01867-x