Validierung der deutschen Fassung des Six-Item Screeners: Kognitiver Kurztest mit breiten Anwendungsmöglichkeiten

Zusammenfassung Hintergrund Besonders in der Aufnahmesituation soll die Erfassung alltagsrelevanter kognitiver Defizite Patient und Untersucher möglichst wenig belasten. Der Six-Item Screener (SIS) dauert etwa 1 min, ist leicht erlernbar, erfordert kein Material und ist unabhängig von den Seh- und f...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 2018-04, Vol.51 (3), p.275-281
Hauptverfasser: Krupp, S., Seebens, A., Kasper, J., Willkomm, M., Balck, F.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Besonders in der Aufnahmesituation soll die Erfassung alltagsrelevanter kognitiver Defizite Patient und Untersucher möglichst wenig belasten. Der Six-Item Screener (SIS) dauert etwa 1 min, ist leicht erlernbar, erfordert kein Material und ist unabhängig von den Seh- und feinmotorischen Fähigkeiten des Patienten. Die Erstveröffentlichung erfolgte 2002 durch Callahan, der die vorliegende deutsche Übersetzung genehmigte. Ziel der Arbeit Wir überprüften die konvergente und diskriminante Validität, Reliabilität und Änderungssensitivität der deutschen Übersetzung bei geriatrischen Patienten. Material und Methoden Es absolvierten 165 Patienten der Akutgeriatrie in den ersten 16 Tagen: SIS (4-mal), Mini-Mental State Examination (MMSE, 2‑mal), Uhrentest nach Shulman (2-mal), Regensburger Wortflüssigkeitstest (2-mal) und Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale. Als Referenzstandard diente das Gesamturteil eines in Bezug auf die Testergebnisse verblindeten Arztes. Ergebnisse Der SIS korrelierte eng mit dem ärztlichen Urteil (−0,729). Die Retest-Reliabilität lag bei 0,705, die interne Konsistenz bei 0,821 (Cronbachs α). Die Sensitivität für das Erfassen alltagsrelevanter kognitiver Störungen betrug 100 %, wenn ein Grenzwert von 5 Punkten gewählt wurde. Bei voller Punktzahl sind auch leichte kognitive Störungen weitgehend ausgeschlossen. Schlussfolgerung Der SIS ist ein valider, reliabler kognitiver Kurztest. Unter Verwendung eines Grenzwerts von 5 erfasst er alltagsrelevante kognitive Defizite mit höherer Sensitivität als die MMSE beim Grenzwert von 25. Erreichen klinisch unauffällige geriatrische Patienten den Maximalwert, besteht keine medizinische Indikation zu weiterem kognitiven Assessment. Kürze und einfache Durchführbarkeit des SIS erlauben seine Anwendung auch außerhalb geriatrischer Stationen.
ISSN:0948-6704
1435-1269
DOI:10.1007/s00391-016-1177-z