Akzeptanz des präventiven Hausbesuchs bei älteren Personen mit Frailty: Teilnehmende und Nichtteilnehmende im Zwei- und Vierjahres-Follow-up im Rahmen der LUCAS-Langzeitstudie

Zusammenfassung Hintergrund Präventive Hausbesuche zielen auf die Unterstützung selbstständiger Lebensführung im Alter. Nicht eindeutig klar ist u. a. ihre Zielgruppe, und die Akzeptanz scheint bislang eher gering. Studien sprechen für selbstständig lebende Personen mit funktionellen Einschränkungen...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 2016-10, Vol.49 (7), p.596-605
Hauptverfasser: Pröfener, F., Anders, J., Dapp, U., Minder, C. E., Golgert, S., von Renteln-Kruse, W.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Präventive Hausbesuche zielen auf die Unterstützung selbstständiger Lebensführung im Alter. Nicht eindeutig klar ist u. a. ihre Zielgruppe, und die Akzeptanz scheint bislang eher gering. Studien sprechen für selbstständig lebende Personen mit funktionellen Einschränkungen als Zielgruppe. Deshalb wurden die Akzeptanz des Angebots unter Personen mit Frailty sowie die Merkmale von Teilnehmenden und Nichtteilnehmenden untersucht. Material und Methode In der langzeitangelegten Longitudinal Urban Cohort Ageing Study (LUCAS; BMBF Fkz 01ET0708-13/01, ET1002A-D/01EL1407) wurden in 2007/2008 alle als „frail“ klassifizierten Personen in eine Interventions- ( n  = 174) und eine Kontrollgruppe ( n  = 379) randomisiert (RCT). Der Interventionsgruppe wurde ein präventiver Hausbesuch angeboten. Soziodemografische und gesundheitliche Merkmale der Hausbesuchsteilnehmenden, Nichtteilnehmenden und Kontrollpersonen wurden zu Beginn sowie nach 2 und 4 Jahren verglichen. Die Nichtteilnehmenden wurden nach ihren Gründen hierfür befragt. Ergebnisse In der Interventionsgruppe mit Frailty wählten 64 Personen (36,8 %) den Hausbesuch. Diese lebten signifikant häufiger allein, und es waren tendenziell eher Frauen mit höherem Bildungsstand und weniger Personen mit einer Pflegestufe. Nach 2 Jahren waren signifikant mehr Personen aus der Gruppe ohne Hausbesuch verstorben. Nach 4 Jahren berichteten mehr Hausbesuchsteilnehmende über eine depressive Stimmungslage. Weitere signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen fanden sich nicht. Die Hälfte der Gründe für die Ablehnung des Hausbesuchs entfiel auf gesundheitliche Probleme und/oder seelische Belastung, ein Drittel auf fehlenden Bedarf oder fehlendes Interesse. Schlussfolgerung Das nichtaltersbegrenzte Angebot eines Hausbesuchs für Personen mit Frailty war mit relativ hoher Akzeptanz assoziiert. Aufmerksamkeit – auch der Forschung – verdient die hohe Zahl der Ablehnenden mit funktionellen Einschränkungen.
ISSN:0948-6704
1435-1269
DOI:10.1007/s00391-016-1127-9