Thrombose der Vena ophthalmica superior – Fallserie und Literaturübersicht

Zusammenfassung Hintergrund Eine Thrombose der Vena ophthalmica superior (VOS) ist selten. Sie kann sich mit heterogenen Symptomen präsentieren und erfordert eine sorgfältige diagnostische Abklärung mittels verschiedener bildgebender Verfahren (CT, MRT, DSA). Methoden Wir berichten über eine Fallser...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Die Ophthalmologie 2024-11, Vol.121 (11), p.886-893
Hauptverfasser: Gietzelt, Caroline, Wiedemann, Johanna, Lappas, Alexandra, Koch, Konrad, Fricke, Julia, Neugebauer, Antje, Nähle, Claas Philip, Hedergott, Andrea
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Eine Thrombose der Vena ophthalmica superior (VOS) ist selten. Sie kann sich mit heterogenen Symptomen präsentieren und erfordert eine sorgfältige diagnostische Abklärung mittels verschiedener bildgebender Verfahren (CT, MRT, DSA). Methoden Wir berichten über eine Fallserie von 3 Patientinnen (Alter bei Erstvorstellung 85, 69 und 93 Jahre) mit Thrombose der VOS. Außerdem führten wir eine ausführliche Literaturrecherche mittels Pubmed durch. Ergebnisse Trotz heterogener Leitsymptomatik zeigte sich bei allen Patientinnen eine Trias aus Motilitätseinschränkung, Exophthalmus sowie eine Differenz des Intraokulardrucks (IOD) mit höherem IOD auf der Seite der Protrusio bulbi. Die Ätiologie der Thrombose war in allen Fällen unterschiedlich: Zwei Fällen war gemeinsam, dass eine bestehende Antikoagulationstherapie kurz vor dem Ereignis pausiert worden war. Als Kofaktoren kamen im ersten Fall differenzialdiagnostisch eine intraorbitale venöse Abflussbehinderung durch eine unklare Raumforderung in der Orbitaspitze, im zweiten Fall eine Hyperkoagulabilität aufgrund einer Tumorerkrankung hinzu. Im dritten Fall bestanden beidseitige Sinus-cavernosus-Fisteln und auf der Seite der VOS Thrombose eine Orbitaphlegmone. Schlussfolgerung Die Diagnose sollte nicht nur bei Patienten mit dilatierten Gefäßen des vorderen Augenabschnittes, sondern auch bei unklaren Fällen von Protrusio bulbi, Motilitätsstörungen oder einseitig erhöhtem IOD differentialdiagnostisch erwogen und gegebenenfalls radiologisch abgeklärt werden.
ISSN:2731-720X
2731-7218
DOI:10.1007/s00347-024-02106-5