Kraniomandibuläre Dysfunktion: Betrachtungen zum „funktionellen Gelenkraum“ des Kiefergelenks
Zusammenfassung Die kraniomandibuläre Dysfunktion stellt einen Sammelbegriff für die Dysfunktion des Kiefergelenks dar. Mit einfachen Worten ausgedrückt: Etwas in diesem Gelenk funktioniert nicht so, wie es sollte. Dieser Begriff beinhaltet weder die Ursache dieser Situation, noch sind deren Folgeer...
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Veröffentlicht in: | Manuelle Medizin 2023-02, Vol.61 (1), p.15-20 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Die kraniomandibuläre Dysfunktion stellt einen Sammelbegriff für die Dysfunktion des Kiefergelenks dar. Mit einfachen Worten ausgedrückt: Etwas in diesem Gelenk funktioniert nicht so, wie es sollte. Dieser Begriff beinhaltet weder die Ursache dieser Situation, noch sind deren Folgeerscheinungen immanent. Die Willkürbewegungen des Gelenks sind eingeschränkt, die Belastung der bindegewebigen, knorpeligen und ossären Strukturen ist unphysiologisch. Die Orthoposition, die Position des Gelenkkopfs zur Gelenkpfanne, ist temporär oder auf Dauer nicht gewährleistet. Eine Vielzahl von Begriffen wie Zentrik, „centric relation“ oder physiologische Kieferrelation ist angedacht, um eine Orthoposition der gelenkigen Anteile des Kiefergelenks zu beschreiben. Dabei ist die Zentrik lediglich bezogen auf ihre Auswirkung definiert, nicht aber auf ihre Größenordnung, ihr Maß in Millimetern und allgemein diskutable Bruchteile davon. Der Begriff Zentrik erfährt sofort eine neue Bedeutung, wenn es gelingt, den Raum möglichst reproduzierbar zu messen. Dabei geht es zunächst darum, den sich gemeinhin physiologisch in engen Grenzen ändernden „funktionellen (Gelenk‑)Raum“, in dem sich die Kondylen bei funktionsgesunden Probanden bewegen können und müssen, sicher zu bestimmen. Der Grund ist, dass die Werte des Gelenkspalts wichtige diagnostische Hinweise sind, die zwingend eine therapeutische Relevanz haben. Der sich daraus entwickelnde – physiologische funktionelle – Gelenkraum soll in der hier vorgestellten Untersuchung in Relation zur „zentrischen Kieferrelation“ gebracht werden. |
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ISSN: | 0025-2514 1433-0466 |
DOI: | 10.1007/s00337-022-00928-5 |