Wirksamkeit klassischer Massagetherapie bei chronischen Rückenschmerzen und Funktionsstörungen im Bewegungssystem: Eine Sekundärdatenanalyse

Zusammenfassung Hintergrund Klassische Massagetherapie (KMT) ist laut Physiotherapie-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung Basis diagnostischer Tastfähigkeit zur Beurteilung von Palpationsergebnissen. Ärzt*innen können KMT gemäß Versorgungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung bei Schmerzen und...

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Veröffentlicht in:Manuelle Medizin 2020-11, Vol.58 (6), p.321-326
Hauptverfasser: Keifel, F., Beyer, L., Winkelmann, C.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Klassische Massagetherapie (KMT) ist laut Physiotherapie-Ausbildungs- und Prüfungsverordnung Basis diagnostischer Tastfähigkeit zur Beurteilung von Palpationsergebnissen. Ärzt*innen können KMT gemäß Versorgungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung bei Schmerzen und Funktionsstörungen im Bewegungssystem als vorrangiges und alleiniges Heilmittel verordnen. Allerdings zeichnet sich seit Jahren ein Trend weg von der KMT hin zu Hands-off-Therapien ab. Patient*innen werden zur Selbstmassage angeleitet. Die Grifftechnik der Therapeut*innen scheint obsolet zu werden. Material und Methode Anhand einer Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed® (National Center for Biotechnology Information, National Library of Medicine, Bethesda, MD USA) und PEDro (PEDro Institute for Musculoskeletal Health, School of Public Health, University of Sydney, Australia) wurde untersucht, ob KMT bei chronischen Rückenschmerzen und Funktionsstörungen im Bewegungssystem einen Beitrag zur Schmerzreduzierung und Verbesserung der Funktionsstörung leisten kann. Die Studien wurden abstractbasiert selektiert. Insgesamt 5 randomisierte kontrollierte Studien und 4 Reviews wurden volltextbasiert jeweils auf inhaltliche Relevanz überprüft. Ergebnisse Die gesichtete Literatur zeigt, dass KMT bei Patient*innen mit chronischen Rückenschmerzen und Funktionsstörungen signifikant zur Schmerzreduktion und Funktionsverbesserung beitragen kann. Allerdings fehlten bei den Interventionsbeschreibungen z. T. Angaben zu applizierten Massagehandgriffen und deren Intensität. Die Massagetechniken wurden unzureichend beschrieben. Schlussfolgerungen Hands-on-KMT als myofasziale Technik ist eine wissenschaftlich begründete Interventionsoption im personalisierten Versorgungskonzept chronischer Rückenschmerzen und Funktionsstörungen. Eingeschränkt werden die positiven Ergebnisse durch methodische Defizite der Primärstudien. Damit ist dieser Beitrag als Zwischenstand der Wirksamkeitsuntersuchung manuell applizierter KMT zu sehen.
ISSN:0025-2514
1433-0466
DOI:10.1007/s00337-020-00732-z