Der gerade Rücken als Doktrin: Warum die Chiropraktik erst nach 1945 auf Rezeption in der deutschen Ärzteschaft hoffen konnte

Zusammenfassung Obwohl die deutsche Medizin vor 1945 weltweit führend war, eine interessierte Medizinalbürokratie auf Einfluss und Kontrolle drängte und alternative Heilkulturen für stete Konkurrenz sorgten, spielten Wirbelsäulenleiden im Diskurs eine höchst untergeordnete Rolle. Dies war bedingt du...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Manuelle Medizin 2014, Vol.52 (4), p.324-326
1. Verfasser: Mildenberger, F.G.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Obwohl die deutsche Medizin vor 1945 weltweit führend war, eine interessierte Medizinalbürokratie auf Einfluss und Kontrolle drängte und alternative Heilkulturen für stete Konkurrenz sorgten, spielten Wirbelsäulenleiden im Diskurs eine höchst untergeordnete Rolle. Dies war bedingt durch gesellschaftliche Normen und ideologische Vorbedingungen, die einen geraden Rücken einseitig mit Gesundheit und Stärke des Individuums und der Nation konnotierten. Nur genetisch als „minderwertig“ angesehene Personen „durften“ in diesem Zusammenhang an Wirbelsäulenleiden erkranken. Erst als diese Diskursgrenzen durch die totale Niederlage 1945 verschwunden waren, konnten sich neue Therapien etablieren.
ISSN:0025-2514
1433-0466
DOI:10.1007/s00337-014-1126-0