Selbstverwaltung aus Sicht der Ärztekammer
Die Selbstverwaltung der Ärzte in Deutschland ist ein enormes Privileg für diesen Berufsstand. Die Gestaltung der beruflichen Rahmenbedingungen, der Fort- und Weiterbildung und der Qualitätssicherung sind insbesondere für die Ärztekammern Kernaufgaben ihrer täglichen Arbeit. Ein Blick in die Geschic...
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Veröffentlicht in: | Urologe. Ausgabe A 2023-08, Vol.62 (8), p.790-795 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Zusammenfassung: | Die Selbstverwaltung der Ärzte in Deutschland ist ein enormes Privileg für diesen Berufsstand. Die Gestaltung der beruflichen Rahmenbedingungen, der Fort- und Weiterbildung und der Qualitätssicherung sind insbesondere für die Ärztekammern Kernaufgaben ihrer täglichen Arbeit. Ein Blick in die Geschichte offenbart wichtige Entwicklungen eines Berufsstands und dessen wechselvoller Beziehungen zur Politik, zu unterschiedlichen Regierungssystemen und sich stetig ändernden berufspolitischen Ausrichtungen, die stetig fortwirken und permanent durch die Ärzteschaft ausgestaltet werden müssen. Insbesondere das Verhältnis zu den Krankenkassen, zur Ökonomie und zur Politik ist hier zu nennen. Neu sind dagegen sich wandelnde Rollenbilder der ärztlichen Profession, Fachkräftemangel, Management- und Versorgungsstrukturen sowie neuartige Eigentumsverhältnisse z. B. in den Medizinischen Versorgungszentren. Die ethischen Grundwerte des Arztbildes – Wissenschaftlichkeit, Erfahrung, persönliche Haltung und menschliche Zuneigung – haben jederzeit einen unverändert hohen Stellenwert. Unter Berücksichtigung der rasanten Entwicklung der modernen Medizin und den gestiegenen gesellschaftlichen Erwartungen bedarf es in der Gegenwart und Zukunft zusätzlicher Qualifikationen, die über die historisch tradierten Merkmale für den „guten Arzt“ hinausreichen. Diese neuen Anspruchshorizonte ergänzen und vertiefen das Verhältnis zwischen Patienten, Gesellschaft und dem ärztlichen Berufsstand. Um Medizin am Menschen patientenindividuell auszuüben, bedarf es der Freiheit des Berufs ohne jegliche dirigistische wie auch immer geartete gesellschaftspolitische Einflussnahme. |
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ISSN: | 2731-7064 0340-2592 2731-7072 1433-0563 |
DOI: | 10.1007/s00120-023-02132-2 |