Palliativmedizinische Aspekte der Versorgung von Menschen mit Demenz und Delir

Zusammenfassung Die Zahl insbesondere hochaltriger Menschen mit Demenz und nicht substanzbedingtem Delir hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen und wird in der Zukunft weiter ansteigen. Demenzerkrankungen sind bekanntlich ganz überwiegend durch einen progressiven Verlauf mit vorzeitigem...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Nervenarzt 2020-05, Vol.91 (5), p.398-403
Hauptverfasser: Hewer, Walter, Holthoff-Detto, Vjera
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die Zahl insbesondere hochaltriger Menschen mit Demenz und nicht substanzbedingtem Delir hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen und wird in der Zukunft weiter ansteigen. Demenzerkrankungen sind bekanntlich ganz überwiegend durch einen progressiven Verlauf mit vorzeitigem Tod bei fehlenden kurativen Optionen gekennzeichnet. Delirien remittieren zwar in vielen Fällen, der weitere Verlauf entwickelt sich aber bei einem substanziellen Anteil der Betroffenen ungünstig. Die Lebenserwartung ist bei diesen Patienten deutlich reduziert, meist im Kontext fortgeschrittener Demenzerkrankungen und geriatrietypischer Multimorbidität. Eine verstärkte Einbeziehung palliativmedizinischer Aspekte in die Behandlungsplanung ist bei schweren kognitiven Störungen angezeigt, wenn es sich um unheilbare und mit mutmaßlich deutlich verkürzter Lebenserwartung verbundene Leiden handelt, um im Sinne der Erkrankten und ihrer Angehörigen eine bestmögliche Kontrolle belastender somatischer und psychischer Symptome zu erreichen. Dabei können die Kompetenzen von Psychiatrie und Palliativmedizin sich wechselseitig ergänzend zur Geltung kommen. Über die damit verbundenen interdisziplinären Chancen und Herausforderungen hinaus bedarf es aber auch gesundheitspolitischer Maßnahmen, um die erforderlichen Versorgungsstrukturen aufzubauen.
ISSN:0028-2804
1433-0407
DOI:10.1007/s00115-020-00884-2