Virtuelle Expositionstherapie bei Angststörungen
Zusammenfassung Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland. Mit der Expositionstherapie steht eine effektive Methode zur Behandlung von Angststörungen zur Verfügung. Im Rahmen der Expositionstherapie werden Patienten systematisch mit dem gefürchteten Objekt bzw. der...
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Veröffentlicht in: | Nervenarzt 2018-11, Vol.89 (11), p.1227-1231 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Angststörungen zählen zu den häufigsten psychischen Störungen in Deutschland. Mit der Expositionstherapie steht eine effektive Methode zur Behandlung von Angststörungen zur Verfügung. Im Rahmen der Expositionstherapie werden Patienten systematisch mit dem gefürchteten Objekt bzw. der gefürchteten Situation konfrontiert. Die Expositionstherapie kann dabei in vivo oder in sensu erfolgen. In den letzten Jahren wurde zudem vermehrt der Einsatz der Expositionstherapie in virtuo zur Behandlung von Angststörungen – insbesondere Phobien – untersucht. Bei der Expositionstherapie in virtuo werden Patienten mit einer virtuellen Version des gefürchteten Objekts bzw. der gefürchteten Situation konfrontiert. Eine Vielzahl an Studien belegt die Wirksamkeit der Expositionstherapie in virtuo, insbesondere im Hinblick auf die Behandlung spezifischer Phobien. Vorteile der Expositionstherapie in virtuo liegen in der Kontrollierbarkeit des gefürchteten Stimulus bzw. der gefürchteten Situation und in einem – im Vergleich zur Exposition in vivo – geringeren organisatorischen Aufwand bei der Durchführung der Konfrontation. Nachteile der Expositionstherapie in virtueller Realität liegen vor allem in der Gefahr der Simulatorkrankheit. Mit der Entwicklung kostengünstiger benutzerfreundlicher Systeme kann die virtuelle Expositionstherapie zunehmend Einzug in die psychotherapeutische Praxis finden. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung der virtuellen Expositionstherapie ist insbesondere der Einsatz der erweiterten Realität als vielversprechende Behandlungsalternative zu erwähnen. Eindeutige Wirksamkeitsnachweise für diese Art der Konfrontationstherapie stehen noch aus. |
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ISSN: | 0028-2804 1433-0407 |
DOI: | 10.1007/s00115-018-0596-z |