Zwischen dem Werther- und Papageno-Effekt
Zusammenfassung Die Forschung zu den Auswirkungen von Suizidberichten teilt sich bislang in zwei Hauptstränge: Ein Strang beobachtet den Werther-Effekt, also die Nachahmung von Suiziden als Folge medialer Suiziddarstellungen, der andere Strang untersucht den Papageno-Effekt, wonach eine angemessene...
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Veröffentlicht in: | Nervenarzt 2015-05, Vol.86 (5), p.557-565 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Die Forschung zu den Auswirkungen von Suizidberichten teilt sich bislang in zwei Hauptstränge: Ein Strang beobachtet den Werther-Effekt, also die Nachahmung von Suiziden als Folge medialer Suiziddarstellungen, der andere Strang untersucht den Papageno-Effekt, wonach eine angemessene Berichterstattung über Suizide diese verhindert. Nicht gestellt wurde bislang die Frage, wodurch sich diejenigen Befunde, die weder für die eine noch für die andere Wirkung sprechen, genau auszeichnen – Studien also, die zwischen den beiden Extrempolen liegen. Um diese Forschungslücke anzugehen, wurden im Rahmen einer Literaturübersicht ausschließlich Studien ohne eindeutige Befundlage (n = 25) betrachtet und anhand definierter Kriterien kategorisiert. Dazu wurden zunächst die Studien identifiziert, deren Befunde als nicht eindeutig dargestellt wurden und anschließend anhand theoretisch hergeleiteter Kernkriterien systematisch miteinander verglichen. Die Befunde sprechen dafür, suizidbezogene Medienwirkungen noch stärker als ein Kontinuum zu begreifen, das sich zwischen dem schädlichen Werther- und dem nützlichen Papageno-Effekt aufspannt. Offen bleibt die Frage, was dazu führt, dass sich nicht eindeutige Einflusskonstellationen in Richtung einer suizidalen Handlung verschieben. |
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ISSN: | 0028-2804 1433-0407 |
DOI: | 10.1007/s00115-015-4260-6 |