Glücksspielsucht
Zusammenfassung Weitgehend kohärente klinische, psychopathologische, neurobiologische und genetische Gemeinsamkeiten mit den Substanzabhängigkeiten rechtfertigen die anstehende Zuordnung der Glücksspielsucht zur neuen Kategorie „Substance Use and Addictive Disorders“ im DSM-5. Damit kann dieses Stör...
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Veröffentlicht in: | Nervenarzt 2013-05, Vol.84 (5), p.563-568 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Weitgehend kohärente klinische, psychopathologische, neurobiologische und genetische Gemeinsamkeiten mit den Substanzabhängigkeiten rechtfertigen die anstehende Zuordnung der Glücksspielsucht zur neuen Kategorie „Substance Use and Addictive Disorders“ im DSM-5. Damit kann dieses Störungsbild als Prototyp einer Verhaltenssucht angesehen werden. Grundsätzlich zu beachten ist, dass einzelnen Glücksspielformen aufgrund unterschiedlicher situativer und struktureller Veranstaltungsmerkmale ein unterschiedliches Suchtpotenzial zukommt. Die im Allgemeinen mit hoher Verschuldung, Suizidalität, sozialer Isolierung und Beschaffungsdelinquenz einhergehende Glücksspielsucht stellt volkswirtschaftlich betrachtet eine äußerst kostenlastige psychische Störung dar, wobei sich die 12-Monats-Prävalenz für problematisches Glücksspielverhalten im Erwachsenenalter zwischen 0,24 % und 0,64 % bzw. für pathologisches Glücksspielverhalten zwischen 0,20 % und 0,56 % bewegt. Da Glücksspiele sog. demeritorische, d. h. nichtverdienstvolle, Wirtschaftsgüter bilden, sind Spieler- und Jugendschutzmaßnahmen zur Bekämpfung von Glücksspielsucht und Begleitkriminalität am besten durch ein staatliches Monopol zu regeln. |
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ISSN: | 0028-2804 1433-0407 |
DOI: | 10.1007/s00115-012-3720-5 |