Heterogenität und Komorbidität der Zwangsstörung
Zusammenfassung Die Kriterien nach ICD-10 und DSM-IV-TR für Zwangsstörung suggerieren primär eine Homogenität des Krankheitsbildes, die aufgrund der wachsenden Forschung in diesem Bereich immer weniger belegt ist. Trotz der großen phänomenologischen Ähnlichkeit unter den Betroffenen fällt auf, dass...
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Veröffentlicht in: | Nervenarzt 2011-03, Vol.82 (3), p.290-298 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Die Kriterien nach ICD-10 und DSM-IV-TR für Zwangsstörung suggerieren primär eine Homogenität des Krankheitsbildes, die aufgrund der wachsenden Forschung in diesem Bereich immer weniger belegt ist. Trotz der großen phänomenologischen Ähnlichkeit unter den Betroffenen fällt auf, dass typische Merkmale in sehr unterschiedlichem Ausmaß vorliegen, z. B. bei der Symptomatologie, Schweregrad, Alter bei Beginn der Erkrankung, Art und Häufigkeit der Komorbidität, der Verlaufstypologie usw. Aus diagnostischer, ätiologischer und vor allem auch therapeutischer Sicht erscheint es sinnvoll, einzelne Subgruppen der Zwangsstörung zu unterscheiden. Die häufigste komorbide Störung ist die Depression, gefolgt von Angststörungen. Die Datenlage zur Komorbidität der Zwangsstörung ist aber eher als inkonsistent zu bezeichnen. Neben den komorbiden Störungen werden die Zwangsspektrumsstörungen diskutiert. Es handelt sich um eine Reihe von psychischen und neurologischen Störungsbildern, die nicht nur phänomenologisch, demographisch und therapeutisch Ähnlichkeiten mit der Zwangsstörung aufweisen, sondern auch auf der Dimension Zwanghaftigkeit vs. Impulsivität als Pole eines Kontinuums dargestellt werden können. |
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ISSN: | 0028-2804 1433-0407 |
DOI: | 10.1007/s00115-010-2966-z |