Kosten-Erlös-Defizit der ambulanten Versorgung von Bagatellverletzungen in der Notaufnahme

Zusammenfassung Hintergrund Viele Patienten mit Bagatellverletzungen gehen heutzutage häufig vorschnell in die Notaufnahmen und binden dort Ressourcen und Personal. Ziel der Arbeit Das Erstellen des Kosten-Erlös-Verhältnis der ambulanten Versorgung von Bagatellverletzungen in der unfallchirurgischen...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Der Unfallchirurg 2023-06, Vol.126 (6), p.433-440
Hauptverfasser: Mühlenfeld, Nils, Vollrath, Jan Tilmann, Hörauf, Jason-Alexander, Schöffski, Oliver, Sterz, Jasmina, Riemenschneider, Julia, Störmann, Philipp, Marzi, Ingo, Verboket, René D.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Viele Patienten mit Bagatellverletzungen gehen heutzutage häufig vorschnell in die Notaufnahmen und binden dort Ressourcen und Personal. Ziel der Arbeit Das Erstellen des Kosten-Erlös-Verhältnis der ambulanten Versorgung von Bagatellverletzungen in der unfallchirurgischen Notaufnahme. Material und Methoden Die Kalkulation erfolgte anhand der einheitlich abgerechneten Notfallpauschalen des Einheitlichen Bemessungsmaßstabes (EBM). Mittels der gängigen Tarifverträge für Ärzte und Pflegepersonal wurden Minutenkosten berechnet. Der zeitliche Behandlungsaufwand wurde anhand von 100 Referenzpatienten mit einer Bagatellverletzung ermittelt. Die Fallkostenkalkulation mit den jeweilig anfallenden Ressourcen erfolgte mit dem operativen Controlling des Universitätsklinikums Frankfurt. Ergebnisse Eingeschlossen wurden 4088 Patienten mit Bagatellverletzungen, welche sich 2019 eigenständig fußläufig vorstellten. Die häufigsten Gründe für die Vorstellung waren Prellungen der unteren (31,9 %; n  = 1303) und oberen Extremität (16,6 %; n  = 677). Kalkuliert wurden Zeitaufwände von 166 , 7 min/Tag für das ärztliche und 213,8 min/Tag für das Pflegepersonal. Es wurde ein Gesamterlös von 29.384,31 € und Gesamtlosten von 69 . 591 , 22 € berechnet. Somit lässt sich ein Erlösdefizit von 40.206,91 € für das Jahr 2019 berechnen. Das entspricht einem monetären Defizit von 9,84 €/Patienten. Diskussion Es herrscht Knappheit an der medizinischen Ressource „Personal“, um das heutzutage hohe Aufkommen an sich selbst vorstellenden fußläufigen Patienten mit Bagatellverletzungen zufriedenstellend und ökonomisch zu bewältigen. Die bisherige Vergütung der Behandlung von Bagatellverletzungen durch den EBM ist für den Krankenhaussektor unzureichend.
ISSN:2731-7021
0177-5537
2731-703X
1433-044X
DOI:10.1007/s00113-022-01205-9