Psychische Auffälligkeiten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland: Ergebnisse der BELLA-Studie

Zusammenfassung Psychische Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter sind häufig und gelten als eine der großen Herausforderungen in der Kindergesundheit. Die „ Be fragung zum see l ischen Woh l befinden und Verh a lten“ (BELLA) wird seit 2003 als Modul des Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGG...

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Veröffentlicht in:Monatsschrift Kinderheilkunde 2017-05, Vol.165 (5), p.402-407
Hauptverfasser: Klasen, F., Meyrose, A.-K., Otto, C., Reiss, F., Ravens-Sieberer, U.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Psychische Auffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter sind häufig und gelten als eine der großen Herausforderungen in der Kindergesundheit. Die „ Be fragung zum see l ischen Woh l befinden und Verh a lten“ (BELLA) wird seit 2003 als Modul des Kinder- und Jugendgesundheitssurvey (KiGGS) des Robert Koch-Instituts zur Erfassung der psychischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland durchgeführt. In diesem Beitrag werden Zahlen aus der 3. Welle der Studie vorgestellt (2009–2012), die an 2814 Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 bis 17 Jahren erhoben wurden. Insgesamt zeigten 17,2 % der Kinder und Jugendlichen diagnostisch oder klinisch bedeutsame Hinweise auf psychische Auffälligkeiten. Diese Auffälligkeiten haben ein hohes Risiko zu chronifizieren. Nur 21,6 % der Kinder und Jugendlichen mit psychischen Auffälligkeiten waren in den letzten 12 Monaten wenigstens einmal in Kontakt mit Fachversorgern, wie Psychiatern, Psychologen oder Psychotherapeuten. Ein niedriger sozioökonomischer Status sowie psychische Belastungen der Eltern zeigten sich als Risikofaktoren für die psychische Gesundheit der Kinder, während ein positives Familienklima und soziale Unterstützung sich als wichtige Ressourcen erwiesen. Durch präventive Programme sollten Risikofaktoren gemindert und Ressourcen gestärkt werden, um der Entwicklung von psychischen Auffälligkeiten vorzubeugen. Im Beitrag werden darüber hinaus ein Kita-Präventionsprogramm und Früherkennungsdienste für psychische Auffälligkeiten beschrieben. Die individuellen Beeinträchtigungen und gesellschaftlichen Kosten, die durch psychische Auffälligkeiten verursacht werden, sind enorm. Daher sind alle Akteure aufgerufen, sich nachhaltig dafür einzusetzen, die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu schützen und zu fördern.
ISSN:0026-9298
1433-0474
DOI:10.1007/s00112-017-0270-8