Echovirus-30-bedingte Meningitiden: Potenzial für regionale Erkrankungshäufungen
Zusammenfassung Hintergrund Enteroviren verursachen etwa 80% aller viralen Meningitiden/Enzephalitiden und treten besonders im Sommer und Herbst in Erscheinung. Im Rahmen der bundesweiten, unentgeltlichen Enterovirusdiagnostik wurden im Jahr 2008 auch im Großraum Nürnberg gehäuft Echovirus-30-Infekt...
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Veröffentlicht in: | Monatsschrift Kinderheilkunde 2010-03, Vol.158 (3), p.273-280 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Hintergrund
Enteroviren verursachen etwa 80% aller viralen Meningitiden/Enzephalitiden und treten besonders im Sommer und Herbst in Erscheinung. Im Rahmen der bundesweiten, unentgeltlichen Enterovirusdiagnostik wurden im Jahr 2008 auch im Großraum Nürnberg gehäuft Echovirus-30-Infektionen registriert.
Material und Methoden
Von Mai bis September 2008 traten 67 Fälle mit viraler Meningitis im Postleitzahlengebiet 904 auf. Stuhlproben wurden auf Enteroviren durch Polymerasekettenreaktion (PCR) und Sequenzierung sowie Virusisolierung und Serotypisierung untersucht. Mittels eines Fragebogens konnten Daten zur Symptomatik und zu möglichen Übertragungswegen erhoben werden.
Ergebnisse
Bei 57 Fällen wurde Echovirus 30 nachgewiesen. Die Befragung von 27 dieser Fälle erbrachte keine Hinweise auf eine einzelne Infektionsquelle, sodass von einer Übertragung über Haushalts- und Sozialkontakte auszugehen ist.
Schlussfolgerung
Die Enterovirusdiagnostik ist ein wichtiger Baustein zur differenzialdiagnostischen Abklärung von viralen Meningitiden. Das Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg wurde frühzeitig über dieses Ausbruchsgeschehen informiert und konnte Empfehlungen zu Hygienemaßnahmen an Kindergemeinschaftseinrichtungen weitergeben, aus denen Fälle bekannt wurden. |
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ISSN: | 0026-9298 1433-0474 |
DOI: | 10.1007/s00112-009-2134-3 |