Antiseptika in der HNO-Heilkunde – eine Substanzübersicht

Zusammenfassung Zur präoperativen Hautantisepsis eignen sich alkoholhaltige Jodlösung und Octenidin, für Wundantisepsis zudem Polihexanid und hypochlorige Säure (HOCl), wobei nur Povidon(PVP)-Jod und HOCl mit Knorpel in Kontakt kommen darf. Chlorhexidin sollte nur noch als Mundspüllösung und Körperw...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:HNO 2024, Vol.72 (6), p.452-460
Hauptverfasser: Olzowy, Bernhard, Müller, Sarina, Cidlinsky, Natascha Antonia, Guderian, Daniela
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Zur präoperativen Hautantisepsis eignen sich alkoholhaltige Jodlösung und Octenidin, für Wundantisepsis zudem Polihexanid und hypochlorige Säure (HOCl), wobei nur Povidon(PVP)-Jod und HOCl mit Knorpel in Kontakt kommen darf. Chlorhexidin sollte nur noch als Mundspüllösung und Körperwaschlotion zur Dekolonisierung bei multiresistentem Staphylococcus aureus (MRSA) angewendet werden. Für die zahlreichen weiteren Rachenantiseptika fehlen Studien zum klinischen Nutzen. Zur Dekolonisierung der Nasenvorhöfe gibt es Polihexanid und Octenidin als Nasen-Gele, sie sind in der MRSA-Dekolonisierung jedoch Mupirocin unterlegen. Zur Nasendusche eignen sich Jodlösung und HOCl, wobei für HOCl ein Nutzen bei chronischer Rhinosinusitis belegt ist. Alle Antiseptika sind mehr oder weniger ototoxisch. Bei intaktem Trommelfell können Isopropylalkohol-Essigsäure-Kombinationen zur Prophylaxe und Therapie der Otitis externa und Myringitis eingesetzt werden, bei perforiertem Trommelfell alkoholfreie Jodlösung und HOCl.
ISSN:0017-6192
1433-0458
DOI:10.1007/s00106-024-01456-5