Ausbildung in COVID-19-Pandemie-Zeiten: Wie bewerten Medizinstudierende einen interaktiven, videobasierten Distanzunterricht am Patienten im Fach Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde?
Zusammenfassung Hintergrund Der Beginn der ersten SARS-CoV-2-Pandemie-Welle im März 2020 erforderte erhebliche Umstellungsmaßnahmen in der medizinischen Lehre mit vollständigem Verzicht auf direkten Kontakt von Studierenden und Patienten. Vor diesem Hintergrund wurde das Lehrformat „Unterricht am Pa...
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Veröffentlicht in: | HNO 2022-02, Vol.70 (2), p.140-147 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
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Hintergrund
Der Beginn der ersten SARS-CoV-2-Pandemie-Welle im März 2020 erforderte erhebliche Umstellungsmaßnahmen in der medizinischen Lehre mit vollständigem Verzicht auf direkten Kontakt von Studierenden und Patienten. Vor diesem Hintergrund wurde das Lehrformat „Unterricht am Patienten“ (UaP) als interaktiver, videobasierter Distanzunterricht am Patienten etabliert und durchgeführt.
Fragestellung
Ziel der Studie war die Erfassung der studentischen Beurteilung dieses Lehrkonzeptes im Fach Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde.
Material und Methoden
Die Live-Übertragung erfolgte aus einem HNO-Untersuchungsraum zu den im Hörsaal befindlichen Studierenden, welche mit den Patienten interagieren konnten. Makro-, mikro- und endoskopische Untersuchungsbefunde wurden in Echtzeit in den Hörsaal übertragen. Die Evaluation erfolgte anhand eines Online-Fragebogens, welcher 13 geschlossene Fragen (Likert-Skala) beinhaltete, sowie als offenes Feedback in freier Textform.
Ergebnisse
Die Rücklaufquote lag bei 16,8 % (42 von 250 Studierenden). Davon hatten 85,7 % einen positiven Gesamteindruck, und Tenor war, dass das Konzept angesichts der Umstände gut umgesetzt wurde. Dennoch könne auf einen direkten Patientenkontakt eher nicht verzichtet werden, auch wenn eine teilweise Kompensation durch Videoschaltung möglich sei. Insgesamt wurde das Lehrkonzept als lehrreich empfunden, und die Studierenden konnten sich vorstellen, zukünftig häufiger auch ein solches UaP-Lehrkonzept zu nutzen.
Schlussfolgerung
Dieses Lehrkonzept kann den direkten Patientenkontakt nicht ersetzen, stellt jedoch speziell im HNO-Gebiet eine gute Alternative dar, wenn durch pandemiebedingte Umstände ein „klassischer“ UaP nicht möglich ist. Aspekte des interaktiven, videobasierten Distanzunterrichts am Patienten könnten auch zukünftig in andere Lehrformate integriert werden. |
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ISSN: | 0017-6192 1433-0458 |
DOI: | 10.1007/s00106-021-01117-x |