Neurolaryngologie

Zusammenfassung Neurologische und neurophysiologische Kenntnisse über neuromuskuläre Erkrankungen verbinden sich in der Neurolaryngologie mit Erfahrungen aus der Laryngologie. Die Larynxelektromyographie (LEMG) ist das wichtigste diagnostische und prognostische Instrument in der Neurolaryngologie. S...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:HNO 2021-09, Vol.69 (9), p.734-741
1. Verfasser: Müller, Andreas H.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Neurologische und neurophysiologische Kenntnisse über neuromuskuläre Erkrankungen verbinden sich in der Neurolaryngologie mit Erfahrungen aus der Laryngologie. Die Larynxelektromyographie (LEMG) ist das wichtigste diagnostische und prognostische Instrument in der Neurolaryngologie. Sie kann mit diagnostischer Elektrostimulation ergänzt werden. Das Interesse an der LEMG reicht heute über den M. thyroarytaenoideus hinaus und richtet sich auf alle erreichbaren Kehlkopfmuskeln. Die LEMG sollte nach einem standardisierten Protokoll durchgeführt und interpretiert werden. Hauptanwendungsgebiete der LEMG sind die Bestätigung, die Topodiagnostik und Prognoseabschätzung von Stimmlippenlähmungen. Frische Läsionen können von alten Läsionen genauso unterschieden werden wie mechanische Stimmlippenfixierungen von Paresen. Die Nadelführung bei spasmodischer Dysphonie und bei Augmentationen kann mittels LEMG, aber auch mittels Kehlkopfultraschall unterstützt werden. Der Therapiezeitpunkt für temporäre und permanente Augmentationen, Thyreoplastiken und Reinnervationsoperationen wird mit Erfahrungen aus der Neurolaryngologie besser bestimmbar. Der Einsatz der diagnostischen Neurostimulation kann das verbliebene aktive Bewegungspotenzial einer Stimmlippe aufzeigen und damit Kandidaten für zukünftige Kehlkopfschrittmacherbehandlungen erkennen helfen. Weitere Themenfelder der Neurolaryngologie sind die spasmodische Dysphonie und neurologische Grunderkrankungen, wie Schlaganfall, zentrale Stimmlippenlähmung, essenzieller Tremor und M. Parkinson. Laryngoskopische, klinische und LEMG-Charakteristika dieser Erkrankungen werden vorgestellt.
ISSN:0017-6192
1433-0458
DOI:10.1007/s00106-021-01064-7