Therapieentscheidungen in der Onkologie: Gratwanderung zwischen Ehrlichkeit und Hoffnung, Lebenszeit und Lebensqualität

Zusammenfassung Hintergrund Die Diagnose einer Krebserkrankung geht immer mit einer Lebensbedrohung einher und fordert deshalb besonders viel vom Entscheider. Für Patienten bedeutet dies, Entscheidungen unter hoher emotionaler Belastung zu fällen. Auf der anderen Seite können medizinische Fakten lim...

Ausführliche Beschreibung

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:HNO 2020-07, Vol.68 (7), p.492-497
Hauptverfasser: Walter, S., Keinki, C., Hübner, J.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Die Diagnose einer Krebserkrankung geht immer mit einer Lebensbedrohung einher und fordert deshalb besonders viel vom Entscheider. Für Patienten bedeutet dies, Entscheidungen unter hoher emotionaler Belastung zu fällen. Auf der anderen Seite können medizinische Fakten limitierend auf die Entscheidungsfreiheit einwirken. In der Interaktion mit dem Patienten bedeutet dies für das ärztliche Handeln häufig eine Gratwanderung zwischen Ehrlichkeit und Hoffnung. Ziel der Arbeit Ziel war die Darstellung von Einflussfaktoren für medizinische Entscheidungen im Spannungsfeld der ethisch-moralischen Verpflichtung dem Patienten gegenüber und der täglichen Routine in der onkologischen Versorgung. Material und Methoden Es handelt sich um eine Übersichtsarbeit. Ergebnisse Es gibt verschiedene Entscheidungsmodelle und Entscheidungsgrundlagen, die allesamt von der Arzt-Patienten-Beziehung beeinflusst werden. Besonders fordernd ist in der Onkologie die Aufklärungssituation hinsichtlich Lebenszeit und Lebensqualität. Auch muss mitunter eine Gratwanderung zwischen Ehrlichkeit und Hoffnung vollzogen werden. Schlussfolgerung In jeder Therapiesituation, aber allen voran in der palliativen Situation, ist eine offene und ehrliche Kommunikation zwingend notwendig. Es muss sichergestellt werden, dass der Patient alle notwenigen Informationen erhält, versteht und in seinen Entscheidungsprozess mit einbeziehen kann. Eine emphatische, aber klare Benennung der medizinischen Fakten ermöglicht es dem Patienten, seine Autonomie und seine Würde aufrechtzuerhalten.
ISSN:0017-6192
1433-0458
DOI:10.1007/s00106-020-00842-z