Die interdisziplinäre Tränenwegskonferenz von Ophthalmo- und Rhinochirurgen am Universitätsklinikum Halle (Saale): Eine Auswertung des bisherigen Krankenguts

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Die ableitenden Tränenwege (TNW) durchziehen Strukturen der Augenanhangsgebilde sowie des Nasen-/Nasennebenhöhlen(NNH)-Bereichs. Die operative Versorgung von Erkrankungen setzt eine zielgerichtete ophthalmologische und rhinologische Untersuchung voraus. Die seit...

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Veröffentlicht in:HNO 2016-06, Vol.64 (6), p.417-423
Hauptverfasser: Struck, H.-G., Glien, A., Herzog, M., Sandner, A., Plontke, S. K., Heichel, J.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Die ableitenden Tränenwege (TNW) durchziehen Strukturen der Augenanhangsgebilde sowie des Nasen-/Nasennebenhöhlen(NNH)-Bereichs. Die operative Versorgung von Erkrankungen setzt eine zielgerichtete ophthalmologische und rhinologische Untersuchung voraus. Die seit 2013 im Rahmen der interdisziplinären Tränenwegskonferenz am Universitätsklinikum Halle (UKH) vorliegenden Erfahrungen über die Zusammenarbeit von Ophthalmo- und Rhinochirurgen sollen hier vorgestellt werden. Methode In einer retrospektiven Studie wurden alle zwischen Februar 2013 und Mai 2015 betroffenen Patienten ( n  = 43, 10 davon beidseitig erkrankt) im Alter von 22–80 Jahren erfasst. Somit gelangten 53 TNW in die deskriptive Bewertung. Ergebnisse Unter den grundlegenden relevanten Erkrankungen und Vorbefunden ragten im Augenbereich die Dakryozystitis mit ihren Komplikationen ( n  = 42) sowie im Nasen-/NNH-Bereich die Septumdeviation ( n  = 11) und die chronische Sinusitis ( n  = 10) zahlenmäßig heraus. 34 rhinochirurgische und 40 ophthalmochirurgische Voroperationen wurden erfasst. 43 der 53 TNW wurden operativ versorgt, davon 32 vorwiegend ophthalmochirurgisch und 11 vorwiegend rhinochirurgisch. Zum Zeitpunkt der Begutachtung 1–24 Monate postoperativ (Median: 3 Monate) waren 29 (76,3 %) der bisher kontrollierten 38 Patienten beschwerdefrei. Schlussfolgerungen In der am UKH seit 2013 bestehenden Tränenwegskonferenz wird die Kompetenz von Ophthalmo- und Rhinochirurgen für die Diagnostik und operative Behandlung von Erkrankungen der TNW planmäßig zusammengeführt. Die bisherigen Befunde der postoperativen Qualitätskontrolle erlauben eine erste überwiegend positive Bewertung des funktionellen Ergebnisses bei diesem stark differierenden und nach erhöhtem Gefährdungsgrad selektierten Patientenkollektiv. Mit dieser interdisziplinären Institution wird eine fachübergreifende abgesicherte medizinische Versorgung dieser Patienten ermöglicht.
ISSN:0017-6192
1433-0458
DOI:10.1007/s00106-016-0153-7