Tracheotomie oder geplante Nachbeatmung nach Operationen bei Patienten mit OSAS

Zusammenfassung Hintergrund Bei Patienten mit einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) und hochgradiger Adipositas besteht auch unabhängig voneinander postoperativ ein erhöhtes Risiko von Komplikationen. Im Rahmen von Sachverständigengutachten für Gerichte war die Frage zu beantworten, ob die pr...

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Veröffentlicht in:HNO 2014-10, Vol.62 (10), p.752-755
1. Verfasser: Zenner, H.-P.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Bei Patienten mit einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) und hochgradiger Adipositas besteht auch unabhängig voneinander postoperativ ein erhöhtes Risiko von Komplikationen. Im Rahmen von Sachverständigengutachten für Gerichte war die Frage zu beantworten, ob die prolongierte Intubation oder Tracheotomie Maßnahmen sind, die bei normalem Verlauf einer Operation an Patienten mit OSAS grundsätzlich erfolgen müssen. Material und Methoden Es wurde eine Literaturrecherche mittels PubMed durchgeführt. Die weitere Suche erstreckte sich auf Web of Science, Scopus, EMBASE, Cochrane Database of Systematic Reviews und Cochrane Central Register of Controlled Trials. Darüber hinaus erfolgte eine Umfrage an 78 deutschen Hals-Nasen-Ohren-Kliniken. Ergebnisse Die Umfrage ergab, dass bei normalem Operationsverlauf eine geplante postoperative prolongierte Intubation in der überwiegenden Zahl der Kliniken nicht und eine geplante Tracheotomie in keinem Fall durchgeführt wird. Üblich ist hingegen, dass ein hochadipöser Patient mit OSAS nach einem 2-Etagen-Eingriff extubiert und anschließend ohne Beatmung überwacht wird. Im Rahmen der Literaturrecherche war keine wissenschaftliche Begründung dafür zu finden, eine prolongierte Intubation oder eine Tracheotomie bei adipösen OSAS-Patienten bei normalem Operationsverlauf vorzunehmen. Schlussfolgerungen Weder eine Tracheotomie noch eine prolongierte Intubation können als Standardverfahren für OSAS-Patienten mit oder ohne Adipositas bei komplikationslosem Operationsverlauf gelten.
ISSN:0017-6192
1433-0458
DOI:10.1007/s00106-014-2911-8