Rezidivierendes Sero-/Mukotympanon im Kindesalter: Wann muss der HNO-Arzt an eine Allergie denken?
Zusammenfassung Bis zu 80 % der Kinder sollen zwischen Geburt und Schulalter Paukenergüsse entwickeln. Verantwortlich sind anhaltende Tubenbelüftungsstörungen, die vorwiegend auf funktionellen oder mechanischen Behinderungen beruhen. Ein Viertel der Betroffenen zeigt entweder längere, rezidivierende...
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Veröffentlicht in: | HNO 2013-10, Vol.61 (10), p.843-848 |
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Hauptverfasser: | , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Bis zu 80 % der Kinder sollen zwischen Geburt und Schulalter Paukenergüsse entwickeln. Verantwortlich sind anhaltende Tubenbelüftungsstörungen, die vorwiegend auf funktionellen oder mechanischen Behinderungen beruhen. Ein Viertel der Betroffenen zeigt entweder längere, rezidivierende Episoden von über 3 Monaten bzw. protrahierte Verläufe. In diesen Fällen ist eine erweiterte Ursachensuche erforderlich. Die Differenzialdiagnose umfasst neben infektbedingten Adenoidhyperplasien, Zilienfunktionsstörungen, chronischen Rhinosinusitiden und kraniofazialen Fehlbildungen auch den gastroösophagealen Reflux, Tumoren, Zustand nach Tumortherapien im Nasenrachenraum sowie insbesondere Allergien. Klinisch-experimentelle Studien konnten zeigen, dass Atemwegsallergien sowohl adenotonsilläre Hyperplasien fördern als auch die Schleimhaut der Tuba auditiva bzw. des Mittelohrs direkt inflammatorisch in Mitleidenschaft ziehen und dadurch zu einer Ausbildung bzw. Persistenz eines Seromukotympanon führen können. Bei einer Sensibilisierungsrate von ca. 30 % im Hauptprädilektionsalter zwischen 3 und 6 Jahren (KiGGS-Studie) sollte die Basisdiagnostik (Otoskopie, Audiometrie), insbesondere bei komplizierten Verläufen, um eine allergologische Abklärung erweitert werden. Leitliniengerechte antiallergische Therapiemaßnahmen sollten bei positiven Testergebnissen die Standardbehandlung ergänzen. |
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ISSN: | 0017-6192 1433-0458 |
DOI: | 10.1007/s00106-013-2700-9 |