Lesbarkeit von medizinischen Texten im Internetangebot deutscher HNO-Universitätskliniken
Zusammenfassung Hintergrund Patienten nutzen zunehmend das Internet zur Beantwortung von Gesundheitsfragen und zur Wahl des behandelnden Krankenhauses im Falle einer Krankheit. Nicht bei allen Patienten kann jedoch von einer ausreichenden Bildung mit guter Lesefähigkeit und Textverständnis ausgegang...
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Veröffentlicht in: | HNO 2013-08, Vol.61 (8), p.648-654 |
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Hauptverfasser: | , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Hintergrund
Patienten nutzen zunehmend das Internet zur Beantwortung von Gesundheitsfragen und zur Wahl des behandelnden Krankenhauses im Falle einer Krankheit. Nicht bei allen Patienten kann jedoch von einer ausreichenden Bildung mit guter Lesefähigkeit und Textverständnis ausgegangen werden.
Material und Methoden
Die Internetseiten der 36 deutschen HNO-Universitätskliniken wurden einer systematischen Textanalyse unterzogen. Für 10 HNO-Themengebiete wurden repräsentative Internetseiten jeder Klinik ausgewählt. Es erfolgte eine strukturelle Textanalyse mit Bestimmung des Lesbarkeitsindex nach Flesch. Zwei Themengebiete wurden zusätzlich mit vier weiteren Lesbarkeitsindizes analysiert. Ferner wurde untersucht, ob die Lesbarkeit der Texte sich in verschiedenen Regionen voneinander unterscheidet.
Ergebnisse
Die Texte von 185 Internetseiten bestanden durchschnittlich aus 34 Sätzen und 401 Wörtern. Der Flesch-Lesbarkeitsindex lag im Mittel bei 33,6 Punkten, d. h. die Texte wurden als
schwer lesbar
eingestuft. Die vergleichsweise besten Lesbarkeitswerte wiesen Texte über Cochleaimplantate auf, während Texte zum Thema Mittelohr am schwersten lesbar waren. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der anderen angewendeten Lesbarkeitsindizes zeigte sich, dass die untersuchten Texte in der Regel nur für Leser mit einer Bildung auf Hochschulniveau verständlich sind.
Schlussfolgerung
Medizinische Experten-Laien-Texte auf Webseiten deutscher HNO-Universitätskliniken sind für den medizinischen Laien überwiegend schwer verständlich. Um dem Anspruch einer Universitätsklinik, die Allgemeinbevölkerung angemessen über Krankheiten und Therapieoptionen aufzuklären, gerecht zu werden, ist eine Überarbeitung der meisten medizinischen Texte auf Internetseiten deutscher HNO-Universitätskliniken empfehlenswert. |
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ISSN: | 0017-6192 1433-0458 |
DOI: | 10.1007/s00106-013-2674-7 |