Identifikation psychosozial belasteter Familien in pädiatrischen Praxen: Ergebnisse zur Wirksamkeit der PATH(Pediatric Attention To Help)-Intervention
Zusammenfassung Hintergrund In Deutschland lebt ca. ein Fünftel der Familien mit kleinen Kindern unter psychosozial belastenden Bedingungen, die die gesunde Entwicklung des Kindes gefährden können. Um die Vermittlung dieser Familien aus der kinderärztlichen Praxis in Angebote der Frühen Hilfen zu ve...
Gespeichert in:
Veröffentlicht in: | Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2024-12, Vol.67 (12), p.1394-1404 |
---|---|
Hauptverfasser: | , , , , , , , , , , , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
Schlagworte: | |
Online-Zugang: | Volltext |
Tags: |
Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
|
Zusammenfassung: | Zusammenfassung
Hintergrund
In Deutschland lebt ca. ein Fünftel der Familien mit kleinen Kindern unter psychosozial belastenden Bedingungen, die die gesunde Entwicklung des Kindes gefährden können. Um die Vermittlung dieser Familien aus der kinderärztlichen Praxis in Angebote der Frühen Hilfen zu verbessern, wurde die PATH-Intervention entwickelt und in Baden-Württemberg implementiert. Ein erster Schritt im Prozess der Vermittlung ist die Identifikation von psychosozial belasteten Familien. Im vorliegenden Beitrag wurde geprüft, ob die PATH-Intervention den Anteil belasteter Familien, die von Praxispädiater*innen als belastet identifiziert werden, erhöht.
Methode
In einer quasiexperimentellen Studie wurden 293 psychosozial belastete Familien untersucht, die von 29 Praxispädiater*innen betreut wurden. Die Interventionsgruppe (IG) waren Familien mit Praxispädiater*innen aus Baden-Württemberg, die an der PATH-Intervention teilgenommen hatten. Die Kontrollgruppe (KG) waren Familien mit Praxispädiater*innen aus Bayern, die nicht an der PATH-Intervention teilgenommen hatten. Mit 10 Praxispädiater*innen der IG und 20 psychosozial belasteten Familien der IG wurden zusätzlich qualitative Telefoninterviews geführt.
Ergebnisse
In der IG wurde ein signifikant höherer Anteil der psychosozial belasteten Familien identifiziert als in der KG. Der Unterschied betrug etwa 20 Prozentpunkte und war unabhängig davon, wie viele Belastungen die Familien aufwiesen.
Diskussion
Die Ergebnisse zeigen, dass die PATH-Intervention die Identifikation von psychosozial belasteten Familien durch Praxispädiater*innen verbessert. Diese verbesserte Identifikation ist eine wichtige Voraussetzung für eine Vermittlung der Familien in passgenaue Unterstützungsangebote wie die der Frühen Hilfen. |
---|---|
ISSN: | 1436-9990 1437-1588 |
DOI: | 10.1007/s00103-024-03962-x |