Die Versorgung bei alkoholbezogenen Störungen in Deutschland: Inanspruchnahme, Vernetzung und Entwicklungsbedarf
Zusammenfassung Die Reduktion des Alkoholkonsums gehört zu den zentralen Gesundheitszielen in Deutschland, da die negativen gesundheitlichen Folgen eines zu hohen Konsums sehr gravierend, aber vermeidbar sind. Das Versorgungssystem für Menschen mit alkoholbezogenen Störungen umfasst eine Vielzahl vo...
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Veröffentlicht in: | Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2019-02, Vol.62 (2), p.173-185 |
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1. Verfasser: | |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Die Reduktion des Alkoholkonsums gehört zu den zentralen Gesundheitszielen in Deutschland, da die negativen gesundheitlichen Folgen eines zu hohen Konsums sehr gravierend, aber vermeidbar sind. Das Versorgungssystem für Menschen mit alkoholbezogenen Störungen umfasst eine Vielzahl von Angeboten, die sich aufgrund der historisch gewachsenen Strukturen auch hinsichtlich der jeweiligen Zuständigkeiten stark überschneiden.
Alkoholkranke Menschen sehen sich oft erst nach vielen Jahren der Abhängigkeit dazu veranlasst, sich in Behandlung zu begeben. Insbesondere in den Bereichen der Früherkennung und Frühintervention besteht für Menschen mit alkoholbezogenen Störungen bislang eine deutliche Unterversorgung (s. S3-Leitlinie Alkoholbezogene Störungen). Ziel sollte von daher sein, die Kompetenz der verschiedenen Akteure, z. B. von niedergelassenen Ärzten, Krankenhaus- und Pflegepersonal, Psychotherapeuten, Fallmanagern in Jobcentern/Agenturen für Arbeit, dahin gehend zu fördern, alkoholbezogene Störungen in ihrem jeweiligen Handlungsfeld zu erkennen, mit diesen zielorientiert umzugehen, Risikogruppen zu identifizieren und diese entsprechend dem jeweiligen Bedarf z. B. in Angebote zum qualifizierten Entzug, medizinische Rehabilitationseinrichtungen (Entwöhnungsbehandlung) zu vermitteln.
Im vorliegenden Beitrag werden Entwicklungspotenziale zur Förderung eines frühzeitigen und nahtlosen Zugangs zu Hilfsangeboten am Beispiel ausgewählter Handlungsfelder dargestellt. Betont wird darüber hinaus, dass zur Brückenbildung zwischen den Versorgungssektoren die Implementierung von Fallmanagement erforderlich ist. Abschließend wird auf zentrale Aspekte für die zukünftige weitere Entwicklung des Versorgungssystems für Menschen mit alkoholbezogenen Problemen hingewiesen. |
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ISSN: | 1436-9990 1437-1588 |
DOI: | 10.1007/s00103-018-2866-0 |