Der bundeseinheitliche Medikationsplan in der Praxis: Die Pilotprojekte MetropolMediplan 2016, Modellregion Erfurt und PRIMA
Zusammenfassung Seit dem 01.10.2016 haben gesetzlich Versicherte unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf einen bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP, gemäß § 31a SGB V, E‑Health Gesetz). Der Maßnahmenkatalog des 3. Aktionsplans 2013–2015 zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicher...
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Veröffentlicht in: | Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2018-09, Vol.61 (9), p.1093-1102 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Online-Zugang: | Volltext |
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Seit dem 01.10.2016 haben gesetzlich Versicherte unter bestimmten Voraussetzungen einen Anspruch auf einen bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP, gemäß § 31a SGB V, E‑Health Gesetz). Der Maßnahmenkatalog des 3. Aktionsplans 2013–2015 zur Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit (AMTS) sah die Erprobung des BMP in der Praxis hinsichtlich seiner Akzeptanz und Praktikabilität in drei Modellprojekten vor. Diese drei Projekte – MetropolMediplan 2016, Erfurt und PRIMA – werden vorgestellt und auf der Basis der gesammelten Erkenntnisse Empfehlungen abgeleitet. Der BMP wurde von den Teilnehmern in allen Projekten begrüßt und führte zu einem Anstieg der Patientenzufriedenheit und Verbesserung der Medikationskompetenz. Sowohl die Ärzte- als auch die Apothekerschaft bewerteten die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit über das Medium BMP sehr positiv. Negativ empfunden wurden der hohe zeitliche Aufwand zur Ersterstellung und Fortschreibung sowie die fehlende Telematikinfrastruktur zur Umsetzung einer elektronischen Version BMP. Ein Originaldatenabgleich der BMP-Daten mit den tatsächlich eingenommenen Medikamenten zeigte, dass lediglich bei 36 % der Fälle der BMP und die tatsächlich eingenommenen Arzneistoffe übereinstimmten. Obwohl die Erstellung einer Papierversion des BMP nicht die Problematik der Aktualität und Vollständigkeit der Medikation zum Behandlungszeitpunkt lösen konnte, wurde ein signifikanter Effekt auf die AMTS durch den BMP belegt. Neben Vorschlägen zur Verbesserung der Prozessintegration des BMP in die Versorgungsroutine der Ärzte- und Apothekerschaft wird eine elektronisch sektorenübergreifende Verfügbarkeit des BMP gefordert. Der BMP sollte zukünftig ein zentrales und wichtiges Instrument zur Verbesserung der AMTS darstellen. |
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ISSN: | 1436-9990 1437-1588 |
DOI: | 10.1007/s00103-018-2789-9 |