Teilzeitarbeit und Gesundheit von Männern: Ergebnisse auf der Basis von Routinedaten einer Krankenkasse

Zusammenfassung Hintergrund und Fragestellung Mit Einführung eines neuen Tätigkeitsschlüssels Ende 2011 wurden in Deutschland von Arbeitgebern Merkmale zu Beschäftigten differenzierter als in vorausgehenden Jahren an die Sozialversicherungsträger gemeldet, womit unter anderem auch Beschäftigungsverh...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2016-08, Vol.59 (8), p.942-949
1. Verfasser: Grobe, Thomas G.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund und Fragestellung Mit Einführung eines neuen Tätigkeitsschlüssels Ende 2011 wurden in Deutschland von Arbeitgebern Merkmale zu Beschäftigten differenzierter als in vorausgehenden Jahren an die Sozialversicherungsträger gemeldet, womit unter anderem auch Beschäftigungsverhältnisse in Voll- und Teilzeit unterschieden werden können. Dies bildete den Anlass, sich auf Basis von Daten einer gesetzlichen Krankenkasse mit gesundheitlichen Aspekten der Teilzeitarbeit zu befassen. Material und Methoden Grundlage der Auswertungen bildeten Daten zu 3,8 Mio. Beschäftigten, die im Jahr 2012 bei der Techniker Krankenkasse (TK) versichert waren. Neben taggenauen Angaben zu Beschäftigungsverhältnissen standen Angaben zu Zeiträumen und Diagnosen von Arbeitsunfähigkeiten sowie zu verordneten Arzneimitteln zur Verfügung. Ergebnisse Während im mittleren und höheren Erwerbsalter 2012 rund die Hälfte der Frauen einer Teilzeitbeschäftigung nachging, lagen entsprechende Anteile unter Männern unterhalb von 10 %. Teilzeitbeschäftigte waren insgesamt weniger Tage als Vollzeitbeschäftigte arbeitsunfähig gemeldet. Auffällig waren bei teilzeitbeschäftigten Männern höhere Arbeitsfehlzeiten aufgrund psychischer Störungen als bei vollzeitbeschäftigten Männern, wohingegen teilzeitbeschäftigte Frauen in geringerem Umfang als vollzeitbeschäftigte Frauen von entsprechenden Fehlzeiten betroffen waren. Diskussion Die Ergebnisse liefern Anhaltspunkte für die These, dass Männer in geschlechtsspezifisch untypischen Beschäftigungsverhältnissen gehäuft von psychischen Problemen betroffen sind. Für die These sprechen einige weitere Auswertungsergebnisse. Zur Klärung der Ursache-Wirkungsrichtung könnten längsschnittliche Auswertungen der Daten nach einer längerfristigen Verfügbarkeit der neuen Beschäftigungsmerkmale beitragen.
ISSN:1436-9990
1437-1588
DOI:10.1007/s00103-016-2378-8