Arzneimittelanwendung von Erwachsenen in Deutschland: Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1)

Zusammenfassung In der ersten Erhebungswelle der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland, 2008–2011 (DEGS1), wird die aktuelle Arzneimittelanwendung in den letzten 7 Tagen vor der Untersuchung bei Erwachsenen (Alter: 18 bis 79 Jahre) durch ein standardisiertes ärztliches Interview erfasst....

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2013-05, Vol.56 (5-6), p.868-877
Hauptverfasser: Knopf, H., Grams, D.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung In der ersten Erhebungswelle der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland, 2008–2011 (DEGS1), wird die aktuelle Arzneimittelanwendung in den letzten 7 Tagen vor der Untersuchung bei Erwachsenen (Alter: 18 bis 79 Jahre) durch ein standardisiertes ärztliches Interview erfasst. Etwa drei Viertel (74,7 %) aller Männer und Frauen geben an, in diesem Zeitraum mindestens 1 Präparat angewendet zu haben. Bei den 70- bis 79-Jährigen ist die diesbezügliche Prävalenz am höchsten (Männer 94,9 %; Frauen 96,3 %). Bei Frauen findet sich mit 85,4 % eine signifikant höhere Prävalenzrate als bei Männern (63,8 %). Am häufigsten werden Präparate zur Behandlung des Herz-Kreislauf-Systems (Männer 27,2 %; Frauen 29,5 %) eingesetzt. Polypharmazie (Einnahme von 5 und mehr Präparaten) steigt mit zunehmendem Alter kontinuierlich an und wird – außer in der Gruppe der 70- bis 79-Jährigen – bei Frauen signifikant häufiger beobachtet als bei Männern. Von 20.084 erfassten Präparaten sind 71,8 % vom Arzt verordnet, und 27,7 % kommen über den Weg der Selbstmedikation zum Einsatz. Während sich für die Arzneimittelanwendung insgesamt keine sozialschichtspezifischen Unterschiede zeigen, ist für die Selbst- und verschriebene Medikation ein Sozialgradient zu erkennen. Die dargestellten Ergebnisse beschreiben wesentliche Eckpunkte des Arzneimittelgebrauchs repräsentativ für die Erwachsenenpopulation in Deutschland. Basierend auf der umfangreichen Datenbasis werden zukünftig durch vertiefende Analysen weitere Aspekte wie Ko- und Multimedikation thematisiert.
ISSN:1436-9990
1437-1588
DOI:10.1007/s00103-013-1667-8