Sicherheitsbewertung von Materialien im Kontakt mit Lebensmitteln

Zusammenfassung Für Materialien und Gegenstände, die dazu bestimmt sind, mit Lebensmitteln in Berührung zu kommen, existieren europaweit vor allem für den Einsatz von Kunststoffchemikalien (Monomere, Additive) umfangreiche Regelungen auf der Basis toxikologischer Bewertungen. Für andere Materialien im Lebensmittelkontakt wie Papier und Gummi liegen Resolutionen des Europarats ohne zusätzliche Bewertungen vor, während in Deutschland durch die Empfehlungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) auch in diesen Bereichen toxikologisch begründete Restriktionen aufgestellt wurden. Einige Aspekte der Lebensmittelkontaktmaterialien sind bisher weder auf europäischer noch auf nationaler Ebene geregelt (zum Beispiel Substanzen aus Druckfarben). Für rezyklierte Kunststoffe im Kontakt mit Lebensmitteln sowie für aktive und intelligente Materialien sind kürzlich auf EU-Ebene Regelungen getroffen worden. Zusätzliche Herausforderungen an die Risikobewertung stellen eine Vielzahl von Verunreinigungen oder Reaktionsprodukten aus dem Produktionsprozess von Substanzen im Kontakt mit Lebensmittel dar, die zum Teil nur in sehr geringen Mengen auf Lebensmittel übergehen, sowie komplexe Substanzgemische, zum Beispiel hormonartig wirksame Substanzen (endokrine Disruptoren).