Transkulturelle Aspekte der Depression

Zusammenfassung Lange Zeit wurde angenommen, dass depressive Erkrankungen ein klassisch westliches, für die Industriestaaten spezifisches Problem seien. Jedoch zeigte eine Untersuchung der Weltbank bereits 1993, dass die Depression in Entwicklungsländern bereits an fünfter Stelle in der Liste der Er...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, 2008-04, Vol.51 (4), p.436-442
Hauptverfasser: Aichberger, M. C., Schouler-Ocak, M., Rapp, M. A., Heinz, Andreas
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Lange Zeit wurde angenommen, dass depressive Erkrankungen ein klassisch westliches, für die Industriestaaten spezifisches Problem seien. Jedoch zeigte eine Untersuchung der Weltbank bereits 1993, dass die Depression in Entwicklungsländern bereits an fünfter Stelle in der Liste der Erkrankungen stand, die den stärksten Teil zum Global Burden of Disease (GBD) beitragen. Affekt- und Verhaltensstörungen sowie somatische Beschwerden stellen die 3 zentralen Symptomkategorien der Depression dar. In westlichen Kulturen gilt die Störung des Affektes als Hauptmerkmal einer Depression, in anderen Kulturen können andere Symptome im Vordergrund stehen. Für eine optimale Behandlung ist es wichtig, dass die Behandelnden den kulturellen Hintergrund ihrer Patienten bei Diagnostik und Therapie beachten. Zu den Zielen der transkulturellen Psychiatrie und Psychotherapie zählt nicht nur die Entwicklung kulturadäquater Behandlungskonzepte und Einrichtungen, sondern auch die Erweiterung des Wissens über die Psychopathologie und Epidemiologie psychischer Erkrankungen in Migrantengruppen sowie die Untersuchung der Nutzung von Versorgungsmöglichkeiten durch diese.
ISSN:1436-9990
1437-1588
DOI:10.1007/s00103-008-0512-y