Retrograde Marknagelung bei periprothetischen Frakturen des distalen Femurs
Zusammenfassung Operationsziel Intramedulläre Stabilisation periprothetischer distaler Femurfrakturen mittels Verriegelungsnagelung. Ziel ist eine möglichst geschlossene Reposition über den Nagel, ggf. mithilfe transmedullärer Stützschrauben (TMS-Prinzipien nach Stedtfeld). Indikationen Suprakondylä...
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Veröffentlicht in: | Operative Orthopädie und Traumatologie 2014-10, Vol.26 (5), p.438-454 |
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Hauptverfasser: | , |
Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Operationsziel
Intramedulläre Stabilisation periprothetischer distaler Femurfrakturen mittels Verriegelungsnagelung. Ziel ist eine möglichst geschlossene Reposition über den Nagel, ggf. mithilfe transmedullärer Stützschrauben (TMS-Prinzipien nach Stedtfeld).
Indikationen
Suprakondyläre Femurfrakturen bei festsitzender Knieprothese (Typ I und II nach Rorabeck), Femurschaftfrakturen bei festsitzenden Prothesen des Hüft- und/oder Kniegelenks, Kontraindikationen zur antegraden Verriegelungsnagelung.
Kontraindikationen
Closed-Box-Design der femoralen Komponente, interkondyläre Distanz der femoralen Prothesenkomponente kleiner als Durchmesser des retrograden Femurnagels, Beugedefizit des Kniegelenks ab ca. 40°, distale Verriegelung nicht mit mindestens zwei bikortikalen Verriegelungsschrauben möglich. Relative Kontraindikation: zu erwartende ungenügende Überlappung der Implantate bei proximal einliegenden intramedullären Implantaten.
Operationstechnik
Rückenlagerung und Beugung des Kniegelenks auf etwa 45°. Die intraoperative Durchleuchtung sollte bis zur Hüfte hin möglich sein. Längsschnitt im Bereich der alten Narbe über dem Lig. patellae, das gespalten wird. Der Eintrittspunkt in der interkondylären Grube am tiefsten Punkt der Blumensaat-Linie ist meist durch das einliegende Implantat vorgegeben. Ein Aufbohren ist meist nicht erforderlich. Einbringen des Nagels, fakultativ unter Verwendung von TMS-Schrauben zur Korrektur der oft bestehenden Valgus- und/oder Retrokurvationsfehlstellung. Statische Verriegelung über Zielgerät i.d.R. von lateral nach medial. Einbringen einer Verschlussschraube.
Weiterbehandlung
Die Versorgung mit einem retrograden Femurnagel erlaubt meist die sofortige schmerzabhängige Vollbelastung. Eine Reduktion des erlaubten Bewegungsumfangs ist nicht erforderlich.
Ergebnisse
Unter den von 2000 bis 2013 mit dem Targon®-RF-Nagel behandelten 101 Frakturen befanden sich 10 periprothetische des Typs II nach Rorabeck. Dabei handelte es sich um 6 metaphysäre und 4 diaphysäre Frakturen. In 4 Fällen lagen auch proximale Implantate ein. Die mittlere Operationsdauer bei der Stabilisierung periprothetischer Frakturen unterschied sich nicht von der bei normaler retrograder Femurnagelung. Postoperative Infektionen, Sekundärdislokationen oder verzögerte Frakturheilung wurden nicht beobachtet. Ein Torsionsfehler wurde sekundär korrigiert. |
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ISSN: | 0934-6694 1439-0981 |
DOI: | 10.1007/s00064-014-0303-6 |