Dreifache Beckenosteotomie nach Tönnis und Kalchschmidt
Zusammenfassung Operationsziel Zur Behandlung der Hüftdysplasie wird über drei aufeinander abgestimmte Osteotomien an der Hüftpfanne diese derart mobilisiert, dass eine Pfannenkorrektur in nahezu jede Richtung möglich ist. Indikationen Hauptindikation Hüftdysplasie; daneben andere Pfannenpathologien...
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Veröffentlicht in: | Operative Orthopädie und Traumatologie 2013-10, Vol.25 (5), p.457-468 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Operationsziel
Zur Behandlung der Hüftdysplasie wird über drei aufeinander abgestimmte Osteotomien an der Hüftpfanne diese derart mobilisiert, dass eine Pfannenkorrektur in nahezu jede Richtung möglich ist.
Indikationen
Hauptindikation Hüftdysplasie; daneben andere Pfannenpathologien, wie z. B. die Retroversion. Zunehmend auch Morbus Perthes.
Kontraindikationen
Dysplasiecoxarthrose im Zusammenhang mit Adipositas.
Operationstechnik
Begonnen wird in Seitenlage. Nach sterilem Abwaschen und Abdecken erfolgt ein Hautschnitt parallel zum Lig. sacrotuberale. Der M. gluteus maximus wird im Faserverlauf gespreizt. Dann werden zwei Spezialhebel von ventral und dorsal ins Foramen obturatorium eingebracht. Ein weiterer Hebel wird an der Incisura ischiadica eingeführt. Unter dem Schutz der Hebel erfolgt die Osteotomie des hinteren Pfeilers. Nach Wundverschluss wird der Patient auf den Rücken gelagert und es erfolgt der Zugang am Schambein, dann subperiostales Umfahren des Knochens mit Spezialhebeln. Anschließend wird die doppelt schräge Schambeinosteotomie durchgeführt. Nun wird das Darmbein dargestellt. Hierfür Schnitt über der Crista iliaca bis 2 Querfinger unterhalb der Spina iliaca anterior superior. Ablösen der Bauchmuskulatur von der Crista. Die Spina iliaca anterior superior wird abgemeißelt und nach lateral weggehalten. Oberhalb des Acetabulums wird eine Schanz-Schraube als „Joystick“ eingeführt. Die Osteotomie am Darmbein erfolgt mit einem 90°-Winkel. Nun kann die Pfanne in nahezu jede Richtung bewegt werden. Beim Schwenken nach lateral sollte das Schambein etwas angehoben werden, um eine Lateralisierung des Drehzentrums und ein Auseinanderweichen der Darmbeinosteotomie zu vermeiden. Die Osteosynthese erfolgt mit Großfragmentschrauben sowohl am Darmbein als auch am Schambein.
Weiterbehandlung
Die Patienten müssen 12 Wochen entlasten. Für 6 Wochen wird die Flexion auf 60° eingeschränkt.
Ergebnisse
Bei der Nachuntersuchung nach 11,5 Jahren zeigten 80,4 % von 54 Patienten ein sehr gutes bis gutes Operationsergebnis (Harris-Hip-Score). |
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ISSN: | 0934-6694 1439-0981 |
DOI: | 10.1007/s00064-013-0240-9 |