Managementstrategie für den Massenanfall von Erkrankten/Infizierten in Alten- und Pflegeheimen im Kontext der COVID-19-Pandemie

Zusammenfassung Hintergrund Während der Corona Virus Disease-2019(COVID-19)-Pandemie sind gehäuft Ausbrüche in stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen zu beobachten, die die ambulanten Strukturen überfordern und zu einer rettungsdienstlichen Großschadenslage aufwachsen. Standardisierte einsa...

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Veröffentlicht in:Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin Intensivmedizin und Notfallmedizin, 2022-05, Vol.117 (4), p.289-296
Hauptverfasser: Schreiber, Wolfgang, Wolf, Philipp, Bigalke, Nicole, Bigalke, Marc U., Graf, Bernhard M., Dittmar, Michael S.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Hintergrund Während der Corona Virus Disease-2019(COVID-19)-Pandemie sind gehäuft Ausbrüche in stationären Pflege- und Betreuungseinrichtungen zu beobachten, die die ambulanten Strukturen überfordern und zu einer rettungsdienstlichen Großschadenslage aufwachsen. Standardisierte einsatztaktische Vorgaben wie für den Massenanfall von Verletzten (MANV) fehlen. Methoden Anhand eines konkreten Fallberichts und der Literatur stellen die Autoren eine Managementstrategie für den Massenanfall von Erkrankten bzw. Infizierten (MANE/MANI) während der Severe Acute Respiratory Syndrome Corona Virus‑2(SARS-CoV‑2)-Pandemie vor und grenzen diese zur MANV-Einsatztaktik ab. Ergebnisse Das Vorgehen bei MANI lässt sich in 3 Phasen einteilen und beginnt mit der akuten Gefahrenabwehr mit Sichtung, Stabilisierung kritischer Patienten und Transport der hospitalisierungspflichtigen Patienten. In Phase 2 werden die Betriebsbereitschaft der Einrichtung gesichert oder die Bewohner anderweitig untergebracht, falls das Personal in relevantem Ausmaß infiziert oder in Quarantäne ist. Die 3. Phase markiert die Rückkehr zum Regelbetrieb. Diskussion Phase 1 orientiert sich an MANV-Grundsätzen, Phase 2 am Krankenhauskrisenmanagement. Die Vermeidung einer Evakuierung der Bewohner zur Entlastung der Krankenhäuser stellt dabei ein wichtiges Einsatzziel dar. Mangelnde Einsatz- und Übungspraxis mit derartigen Lagen, die begrenzte Anwendbarkeit von etablierten Vorsichtungsalgorithmen sowie der hohe Koordinationsbedarf stellen die Führungskräfte vor Herausforderungen. Schlussfolgerung Das vorgestellte Phasenmodell stellt einen praktikablen, ganzheitlichen Ansatz zum erweiterten notfallmedizinischen Management von MANI-Einsatzlagen dar.
ISSN:2193-6218
2193-6226
DOI:10.1007/s00063-021-00816-1