Lebensqualität und posttraumatische Belastungsstörung nach außerklinischer Reanimation
Zusammenfassung Hintergrund Der Anteil an Überlebenden nach außerklinischem Herzstillstand nimmt zu. Es gibt wenige Daten zu der Lebensqualität betroffener Patienten im Langzeitverlauf. Fragestellung In der Studie werden psychologische Auswirkungen einer außerklinischen Reanimation untersucht. Metho...
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Veröffentlicht in: | Medizinische Klinik, Intensivmedizin und Notfallmedizin Intensivmedizin und Notfallmedizin, 2019-04, Vol.114 (3), p.252-257 |
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Format: | Artikel |
Sprache: | ger |
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Hintergrund
Der Anteil an Überlebenden nach außerklinischem Herzstillstand nimmt zu. Es gibt wenige Daten zu der Lebensqualität betroffener Patienten im Langzeitverlauf.
Fragestellung
In der Studie werden psychologische Auswirkungen einer außerklinischen Reanimation untersucht.
Methodik
Alle Patienten, die zwischen dem 01.01.2008 und dem 30.06.2015 außerklinisch reanimiert wurden und in einem guten neurologischen Zustand entlassen werden konnten, wurden gebeten, IES-R(„Impact of Event Scale-Revised“)- und SF(„Short Form“)-36-Fragebögen auszufüllen. Zur statistischen Analyse wurden Mittelwert, Standardabweichung und t‑Test angewendet (Signifikanzniveau
p
< 0,05).
Ergebnisse
Von 280 Patienten wurden 56 (20,0 %) in gutem neurologischem Zustand entlassen. Davon nahmen 20 Patienten (35,7 %) an der Studie teil, darunter 11 Frauen und 9 Männer. Im Vergleich zu der Kohorte der deutschen Normstichprobe ergaben sich bei den reanimierten Patienten signifikant niedrigere Werte in allen SF-36-Sub- und Summenskalen. Im Vergleich zu Patienten mit Myokardinfarkt ergab sich kein signifikanter Unterschied. Die Durchschnittswerte der IES-R-Subskalen für Intrusion und Vermeidung betrugen 9,9 ± 9,3 und 9,7 ± 7,7; für Übererregung 11,3 ± 7,4 und bei 2 der 20 reanimierten Patienten (10,0 %) ergab sich die Verdachtsdiagnose einer posttraumatischen Belastungsstörung.
Diskussion
Auch bei Patienten, die nach außerklinischer Reanimation in gutem neurologischem Zustand entlassen werden können, ist eine im Vergleich zur Normalbevölkerung deutlich schlechtere Lebensqualität zu beobachten, nicht jedoch im Vergleich zu Patienten mit Myokardinfarkt. Die Daten lassen zudem die Annahme zu, dass es nach außerklinischer Reanimation zu einer posttraumatischen Belastungsstörung kommen kann. Forschungsbemühungen zur weiteren Optimierung der Postreanimationsbehandlung sollten daher nicht ausschließlich auf das primäre Überleben der Patienten, sondern auch auf die Verbesserung der Lebensqualität ausgerichtet sein. |
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ISSN: | 2193-6218 2193-6226 |
DOI: | 10.1007/s00063-018-0403-4 |