Konservative Therapie der Divertikulitis

Zusammenfassung Die Divertikelkrankheit/Divertikulitis ist auf Grund von Häufigkeit und Ressourcenverbrauch eines der wichtigsten Krankheitsbilder in der Gastroenterologie. Die in den vergangenen Jahren erreichten Fortschritte in Diagnostik und Therapie spiegeln sich in der 2022 erschienenen S3-Leit...

Ausführliche Beschreibung

Gespeichert in:
Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Coloproctology 2023-06, Vol.45 (3), p.163-175
1. Verfasser: Böhm, Stephan K.
Format: Artikel
Sprache:ger
Schlagworte:
Online-Zugang:Volltext
Tags: Tag hinzufügen
Keine Tags, Fügen Sie den ersten Tag hinzu!
Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die Divertikelkrankheit/Divertikulitis ist auf Grund von Häufigkeit und Ressourcenverbrauch eines der wichtigsten Krankheitsbilder in der Gastroenterologie. Die in den vergangenen Jahren erreichten Fortschritte in Diagnostik und Therapie spiegeln sich in der 2022 erschienenen S3-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralmedizin (DGAV) wieder. Rückgrat der therapeutischen Stratifizierung ist die Classification of Diverticular Disease (CDD), für die korrekte Einordnung der Patienten spielt die Bildgebung einen große Rolle. In der Primärprophylaxe der Divertikulitis haben sich Verzicht auf Rauchen, Normalgewicht, körperliche Aktivität und eine Diät reich an Ballaststoffen und arm an rotem Fleisch als wirksam erwiesen. Die akute unkomplizierte Divertikelkrankheit (CDD Typ 1a/b) kann bei sorgfältig ausgewählten Patienten ambulant und ohne Einsatz von Antibiotika behandelt werden, während die akute komplizierte Divertikelkrankheit (CDD Typ 2a/b) generell eine stationäre Therapie unter Antibiotika-Einsatz erfordert. Eine Ausnahme werden zukünftig möglicherweise Fälle mit perikolischer Luft bilden. Die Ausschöpfung des Potenzials der ambulanten und antibiotikafreien Therapie der Divertikulitis könnte einen großen Beitrag zur Einsparung von Ressourcen und zur „antibiotic stewardship“ leisten. Dennoch sind hier Widerstände spürbar, die möglicherweise auch auf finanzielle Fehlanreize zurückzuführen sind.
ISSN:0174-2442
1615-6730
DOI:10.1007/s00053-023-00704-6