Hämorrhoidalarterienligatur/Rektoanal-Repair nach der HubBLe-Studie: Wieso sollte dieses Verfahren noch angewendet werden?

Zusammenfassung Die HubBLe-Studie hat dazu beigetragen, erneut über die Indikationen und Verfahrenswahl in der Hämorrhoidentherapie intensiv nachzudenken. Sie verglich die Gummibandligatur (GBL) mit der HAL-RAR-Methode (Hämorrhoidalarterienligatur und Rektoanal-Repair) bei niedriggradigen Hämorrhoid...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Coloproctology 2020-02, Vol.42 (1), p.18-23
Hauptverfasser: Jacobi, Th, Dorn, H.-U.
Format: Artikel
Sprache:ger
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Beschreibung
Zusammenfassung:Zusammenfassung Die HubBLe-Studie hat dazu beigetragen, erneut über die Indikationen und Verfahrenswahl in der Hämorrhoidentherapie intensiv nachzudenken. Sie verglich die Gummibandligatur (GBL) mit der HAL-RAR-Methode (Hämorrhoidalarterienligatur und Rektoanal-Repair) bei niedriggradigen Hämorrhoiden bezüglich der Rezidivrate nach einem Jahr. Dabei kam sie zu dem Ergebnis, dass die Rezidivrate beim HAL-RAR-Verfahren zwar geringer war als bei einer einmaligen GBL, beim HAL-RAR jedoch mehr Schmerzen auftraten. Bei wiederholter GBL war die Rezidivrate zwischen beiden Verfahren nicht signifikant unterschiedlich. Daraus wurde geschlossen, dass sowohl Patienten aufgrund der höheren Invasivität als auch Gesundheitsbehörden aufgrund der deutlich höheren Kosten des HAL-RAR die Gummibandligatur bevorzugen. Die Studie zeigt das Klassifikationsproblem beim Hämorrhoidalleiden bei Anwendung der Goligher-Klassifikation. Es erfolgte die Behandlung von Low-grade-Hämorrhoiden 2. und 3. Grades. Während sich die GBL bei hoher Praktikabilität und guten Ergebnissen für Hämorrhoiden im Stadium 2 exzellent eignet, sind ihre Ergebnisse im Stadium 3 schlecht. Demgegenüber ist die Domäne des HAL-RAR-Verfahrens im Hämorrhoiden-Stadium 3 zu sehen und damit ein Vergleich beider Verfahren über 2 Stadien hinweg nicht sinnvoll. Aus diesem Grund kann die Schlussfolgerung der HubBLe-Studie bezüglich der Überlegenheit der GBL keinesfalls geteilt werden. Das HAL-RAR-Verfahren stellt eine wesentliche Ergänzung in der individuellen Therapie von Hämorrhoiden 3. Grades neben den konventionell resezierenden Verfahren und der Stapler-Hämorrhoidopexie dar. Trotz der vielen interessanten Ansatzpunkte der HubBLe-Studie gibt es keinen Grund, die HAL-RAR-Methode nicht weiterhin indikationsgerecht einzusetzen.
ISSN:0174-2442
1615-6730
DOI:10.1007/s00053-019-00419-7