Stabilität und Struktur der Zink‐Komplexe von Histidin‐Derivaten

Die Gleichgewichtskonstanten der Zinkkomplexe von zehn Histidinderivaten wurden durch potentiometrische Titration bestimmt und die „overall”︁‐Stabilitätskonstanten (für den gesamten pH‐Bereich) sowie die physiologischen Bindungskonstanten (für pH 7.2) berechnet. — Die Zinkkomplexe von Histamin und H...

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Bibliographische Detailangaben
Veröffentlicht in:Justus Liebigs Annalen der Chemie 1960-06, Vol.632 (1), p.124-133
Hauptverfasser: Weitzel, Günther, Schaeg, Werner, Schneider, Friedhelm
Format: Artikel
Sprache:eng
Online-Zugang:Volltext
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Beschreibung
Zusammenfassung:Die Gleichgewichtskonstanten der Zinkkomplexe von zehn Histidinderivaten wurden durch potentiometrische Titration bestimmt und die „overall”︁‐Stabilitätskonstanten (für den gesamten pH‐Bereich) sowie die physiologischen Bindungskonstanten (für pH 7.2) berechnet. — Die Zinkkomplexe von Histamin und Histidin, in denen ein Chelat‐6‐Ring anzunehmen ist, besitzen höhere Stabilität als die Zinkkomplexe von 4‐Aminomethyl‐imidazol und 4‐Imidazolylglycin, welche formal einen Chelat‐5‐Ring bilden können. — Die Zinkkomplexe von Histidinol, Histidinmethylester, 1‐Benzyl‐histidin und Histidinhydrazid, für welche sämtlich die „Zink‐histamin”︁‐Struktur mit Chelat‐6‐Ring anzunehmen ist, zeigen im Vergleich zu Histidin strukturabhängige Variationen der Komplexstabilität. — An den Dipeptiden L‐His‐L‐Asp‐, L‐His‐L‐Glu‐und L‐His‐L‐Leu‐methylester wird gezeigt, daß deren Zinkkomplexe ebenfalls die „Zink‐histamin”︁‐Struktur ausbilden und daß der Verschluß des Histidincarboxyls durch die Peptidbindung zur Erhöhung des Zinkbindungsvermögens im physiologischen pH‐Bereich führt. Die Veresterung der carboxylendständigen Aminosäure beeinflußt dagegen die Zinkaffinität der Peptide nicht. — Alle geprüften Histidinderivate besitzen hohes Zinkbindungsvermögen („overall”︁‐Konstanten 8.8 bis 11.7), überschreiten aber nicht das Zinkbindungsvermögen des Histidins.
ISSN:0075-4617
1099-0690
DOI:10.1002/jlac.19606320115