Das Freie Wölben über den Schlingrippen der Schlosskapelle Dresden

“… Die Kunst der Wölbung war der erste Sieg der Konstruktion über die Schwerkraft, … im Umgang mit dem Stein als Werkmaterial lernte der menschliche Geist, die Kräfte und Gesetze der Materie zu ergründen und sie planend für seine Zwecke nutzbar zu machen …“ [1]. So wie es Götz Fehr 1961 für die spät...

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Veröffentlicht in:Mauerwerk 2014-10, Vol.18 (5), p.314-322
Hauptverfasser: Bauer, Thomas, Neuling, Kay, Huber, Ralf
Format: Artikel
Sprache:eng
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Beschreibung
Zusammenfassung:“… Die Kunst der Wölbung war der erste Sieg der Konstruktion über die Schwerkraft, … im Umgang mit dem Stein als Werkmaterial lernte der menschliche Geist, die Kräfte und Gesetze der Materie zu ergründen und sie planend für seine Zwecke nutzbar zu machen …“ [1]. So wie es Götz Fehr 1961 für die spätgotischen Werkleute um Benedikt Ried beschrieb, stand in den Jahren 2009 bis 2013 für die Autoren die gleiche Aufgabe bei der Rekonstruktion des Schlingrippengewölbes der Schlosskapelle Dresden von 15561, wo für die Ausführung der sphärisch gekrümmten Wölbsegel kaum mehr Überlieferungen sowohl zur Technologie des Freien Wölbens bei Schlingrippengewölben als auch zu den Materialien bekannt waren. In einem mehrmonatigen Prozess wurden die Mörtel‐ und Ziegelrezepturen anhand von Befunden an noch bestehenden Wölbungen durch die Autoren studiert2 und durch Versuchsmodelle3, bei denen die Materialeigenschaften im Zusammenhang mit einem Freien Wölben erprobt wurden, letztendlich zum erfolgreichen Einsatz bei der Rekonstruktion der Dresdner Kapelle geführt. The freely formed vaults over the winding ribs of the Chapel in Dresden’s Castle. “… The art of vaulting was the first ‘win‘ that construction had against gravity … Man’s spirit learned by dealing with stone as the building material how to determine the forces and laws of materials and how to plan to make them usable for his purposes …“ [1]. The same task as that which Götz Fehr described in 1961 for the Late Gothic craftsmen in Benedikt Ried presented itself to the authors for reconstructing the winding ribbed vault of the Chapel in Dresden’s Castle, dating from 1556 1, where hardly any traditional knowledge had been handed down through the generations about how to build the spherically curved, vault springing: not only concerning the technology of freely formed vaulting but also regarding the materials. The authors studied 2 the formulas for mortars and bricks in a process lasting several months on the basis of findings from surviving vaults and by means of the test models 3 which they used to test the materials’ properties in connection with a freely formed vault before finally discovering how to use them successfully for reconstructing Dresden’s Chapel.
ISSN:1432-3427
1437-1022
DOI:10.1002/dama.201400619